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Die Gemeinde Spreitenbach kann für das vergangene Jahr einen Gewinn verbuchen. Allerdings nicht etwa, weil die Gemeinde überraschend mehr Steuern eingenommen hat.
Eigentlich rechnete der Gemeinderat mit einem Minus von 0,6 Millionen Franken, als er der Stimmbevölkerung das Budget 2017 mit einer Steuerfusserhöhung von 101 auf 108 Prozent beantragte. Nun vermeldet die Gemeinde in der Rechnung 2017 überraschend ein Plus von 1,74 Millionen Franken – eine satte Differenz von 2,3 Millionen Franken.
Der Betrag kommt jedoch nicht etwa aufgrund höherer Steuereinnahmen zustande, sondern wegen der höheren Entnahme aus der Aufwertungsreserve. «Ohne diese Entnahme aus der Aufwertungsreserve hätten wir ziemlich genau eine schwarze Null erzielt», erklärt Gemeindepräsident Valentin Schmid (FDP).
«Wir mussten uns dabei an die Vorgaben des Kantons halten, und die zeichneten sich bei der Budgetplanung so noch nicht ab.» Bei der Entnahme aus der Aufwertungsreserve handle es sich um eine rein buchhalterische Massnahme. Der Überschuss von 1,74 Millionen Franken wird dem Eigenkapital der Einwohnergemeinde zugeführt.
Mit dem Budget 2018 hat die Stimmbevölkerung einer weiteren Steuerfusserhöhung um drei Prozentpunkte zugestimmt. Wegen des Steuerfussabtauschs mit dem Kanton hätte der Gemeinde-Steuerfuss auf 105 Prozent sinken sollen.
Dieser wurde jedoch bei 108 Prozent belassen. Trotz der neuerlichen Erhöhung um 3 Prozentpunkte rechnet die Gemeinde für das aktuelle Jahr mit einem massiven Minus von 3,34 Millionen Franken beim operativen Ergebnis.
Auch 2018 wird die Entnahme aus der Aufwertungsreserve dieses Minus entschärfen: Mit der budgetierten Entnahme von 2,81 Millionen Franken resultiert ein budgetiertes Gesamtergebnis von minus 0,52 Millionen Franken für das Jahr 2018.
Für das Budget 2019 könne man aus dem aktuellen Ergebnis noch keine Rückschlüsse ziehen. «Wir sind grundsätzlich zufrieden mit dem Ergebnis, aber das Budget 2019, insbesondere mit dem neuen Finanz- und Lastenausgleich, der ab diesem Jahr zum Tragen kommt, müssen wir wieder von neuem anschauen», sagt Schmid weiter.