Baden
1 Prozent Überlebenschance: Nur die Stärksten werden in 100 Jahren noch stehen

Das Stadtforstamt hat 1000 Jungeichen gepflanzt, die während der Umweltwochen in der Stadt standen. Mitglieder des Einwohner- und Stadtrates haben die Arbeiter dabei unterstützt.

Stefanie Suter
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Stadtammann Geri Mueller pflanzt eine Jungeiche
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Pascale Contesse ist Projektleiterin der Stadtökologie Baden und organisierte die diesjährigen Umweltwochen
Stadtrat Roger Huber hat seine Muehe mit der Pflanzlochmaschine
Stadträtin Daniela Öhrli befestigt die Namenstafeln
Stadträtin Ruth Müri ist mit Handschuhen ausgerüstet
Stadträte und Forstamt pflanzen 1000 Jungeichen im Badene Eichwald

Stadtammann Geri Mueller pflanzt eine Jungeiche

Stefanie Suter

Montag, 11.30 Uhr: Der Duft von feuchtem Laub liegt in der Luft, vor kurzem hat es geregnet, unterdessen zeigt sich die Sonne am Himmel. Das Stadtforstamt pflanzt zusammen mit Mitgliedern des Einwohner- und Stadtrates 1000 Jungeichen im Eichwald in Baden-Dättwil.

Sie legen sich ins Zeug und graben mit Handschuhen ausgerüstet oder blossen Händen die Löcher noch tiefer, damit die Pflanze in der Erde Platz hat.

Von 1000 Eichen bleiben 10 stehen

«Da die Eichen viel Raum brauchen, werden von den 1000 Eichen in 100 Jahren noch ungefähr 10 Bäume stehen», sagt Basil Probst vom Stadtforstamt Baden. Die Schwächsten werden kontinuierlich abgeholzt. Zu seinen Helfern zugewendet erklärt er: «Ihr müsst die Pflanze oben festhalten, wenn ihr die Erde festdrückt – so bleibt sie aufrecht.»

Es wird gebuddelt und gestampft – einige der Politiker geraten regelrecht ins Schwitzen. Immer wieder wird gescherzt und gelacht, der Schweiss aus dem Gesicht gewischt oder die Schuhe ausgezogen, um den Dreck auszuleeren.

«Der Zaun rund um die Eichen schützt die Jungpflanzen vor Wild», erklärt Basil Probst. Würden Rehe den Haupttrieb anknabbern, wachse die Eiche nicht mehr in die Höhe, sondern in die Breite. Brombeeren seien aber die grössten Feinde: «Eichen wachsen im Jugendstadium nicht so schnell wie andere Bäume und können leicht von Brombeeren überwuchert werden.»

Der Zaun dient aber nicht nur als Schutz: Namenstafeln werden am Zaun befestigt. Sie tragen die Namen der Paten, die sich während der Umweltwochen eingetragen haben.

Nachdem die Politiker eine Stunde lang gegraben und Erde festgedrückt haben, sind die Jungeichen gepflanzt. Die Stärksten unter ihnen werden in 100 Jahren noch stehen.