Birmenstorf
13 Künstler präsentieren Lieblingswerke des Publikums im Gemeindehaus

Während den «Tagen der offenen Kultür» konnten die Besucher aus den ausgestellten Exponaten ihre Favoriten auswählen. Nun haben 13 Künstler die favorisierten Werke im Birmenstorfer Gemeindehaus ausgestellt. Der Gang hindurch ist abwechslungsreich.

Ursula Burgherr
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Die Ausstellung im Gemeindehaus Birmenstorf zeigt, wie unterschiedlich künstlerische Ausdrucksformen sein können
7 Bilder
Siew Kuan Gwerder mit Impressionen aus Afrika
Nathalie Detsch hat ihre eigene kalligraphische Sprache entwickelt und ist fasziniert von frühgeschichtlichen Figuren
Vernissage Birmenstorf
Joan Vogler vor ihrem Quilt Remembering India
Die in aufwändiger Arbeit hergestellten Quilts von Joan Vogler werden vom Publikum bestaunt
Brigitte Pidoux mit ihrer Skulptur Goldenes Paar

Die Ausstellung im Gemeindehaus Birmenstorf zeigt, wie unterschiedlich künstlerische Ausdrucksformen sein können

Ursula Burgherr

An den «Tagen der offenen Kultür» in Birmenstorf wurde das Publikum vergangenen Mai auf Entdeckungsreise geschickt. 13 ortsansässige Künstlerinnen und Künstler hatten ihre privaten Ateliers geöffnet, um Interessierten Einblick in ihr künstlerisches Schaffen zu gewähren. Alle Besucherinnen und Besucher konnten zudem aus den Exponaten ihre Favoriten auswählen. In einer Art «Best-of»-Schau werden nun im Gemeindehaus von jedem Ausstellenden die drei Objekte oder Bilder präsentiert, die am meisten Stimmen erhielten.

In Gemeinde steckt künstlerisches Potenzial

Kulturkreis-Präsident Ernst Bannwart ist die Freude über die gelungene Aktion bei seiner Vernissagenrede deutlich anzumerken. Als «einmalig» und «einzigartig» seien die «Tage der offenen Kultür» gelobt worden, die Hunderte von Menschen aus der ganzen Region nach Birmenstorf brachten. Der Blick ins Gemeindehaus zeigt, wie viel künstlerisches Potenzial in der Gemeinde steckt. Nathalie Detsch gelang es als Galeristin, die teilweise sehr unterschiedlichen Stile zu einer harmonischen Gesamtausstellung zusammenzufügen. Sie bezeichnet den künstlerischen Level der Werkschau als «hoch». Da dürften sich die Geister teilweise scheiden. Abwechslungsreich ist der Gang durch die verschiedenen Etagen allemal. Detsch selber präsentiert mystisch anmutende Bilder mit kalligraphischen Elementen, Fabelwesen und Figuren aus dem alten Babylonien. Sie ist fasziniert von Geschichte, Archäologie und alten Fundstücken. «Meine Bilder sind nicht im Kopf geplant, die Motive kommen einfach aus mir heraus», sagt die Malerin, die 2017 ihre Werke in New York ausstellt.

Hunderte Stunden investiert

Brigitte Pidoux brennt ihre zierlichen Tonskulpturen im eigenen Ofen, unter anderem auch in der altjapanischen Raku-Technik. Sie experimentiert mit verschiedenen Materialien wie Porzellan, Gold oder Eisenoxyd, und bringt immer wieder faszinierende Oberflächenstrukturen zustande. Zweimal in der Woche arbeitet Pidoux bei den PDAG Baden und töpfert mit psychisch kranken Menschen. Joan Vogler ist eine schweizweit bekannte Quilterin. «In meine textilen Bilder investiere ich oft Hunderte von Stunden», erzählt sie. Die Baumwollstoffe färbt sie grösstenteils selber. Im Gemeindehaus zeigt sie u.a. ihr Werk «Remembering India», das sie von den Farben und Formen her an ihre Jugendzeit in Indien erinnert. Mit dem in Blautönen gehaltenen «Beyond time» führt sie dem Betrachter vor Augen, dass Quilten nicht «bloss» Handarbeiten ist, sondern sich zur Kunstform entwickelt. Noch zehn weitere Ausstellende warten mit ihren Exponaten auf und bescheren den Besuchenden bis zum 14. November 2015 im Gemeindehaus Birmenstorf einen äusserst abwechslungsreichen Querschnitt durch das Kulturschaffen vor Ort.