Wegen ein bisschen Hitze verzichten Wettinger nicht auf ein (oder zwei) Glas dorfeigenen Wein — viel eher aber auf den Spaziergang zwischen den Räbhüsli.
28 Räbhüsli boten im 20. Jahr des «Räbhüsli-Sonntigs» viel Speis und natürlich Wein und einen herrlichen Ausblick auf Wettingen und Umgebung. Kein Wermutstropfen war zwar die ausserordentliche Hitze, dennoch führte sie zu einigen Tropfen, zu Schweisstropfen – so auch bei der Redaktorin, die Rebberge rauf- und runterkraxelte, um einen Blick unter die Dächer beziehungsweise die Blachen der Räbhüsli zu erhaschen. Und siehe da: Fröhliche Menschen überall.
So auch bei Meinrad Steimers Räbhüsli. Dieser beklagte sich auf jeden Fall nicht über Gästemangel: «Es läuft immer etwas, auch wenn es auf den Spazierwegen schon weniger Leute als normal hat», fand er. Doch nur über diese Wege kam man überhaupt zu den diversen Räbhüsli. Eine doch anstrengende Angelegenheit an einem solch heissen Tag, auch für solche, die keinen Schluck Wein getrunken haben. Und wer geht schon an einen Räbhüsli-Sonntig und trinkt da keinen Wein? Verständlich blieben die Besucher in manchem Räbhüsli lieber sitzen.
Bei Salesi’s Zapfhüsli erhielt die Redaktorin von einem freundlichen Gast Wasser aus der Dose ins Gesicht gesprüht – zur Abkühlung. Den Sales macht die Hitze nichts aus: «In den ersten zwölf Jahren des Räbhüsli-Sunntigs war es immer so heiss», erinnern sie sich. «Im 13. Jahr hat es dann geregnet. Das war viel zu rutschig!»
Den Gästen schlug die Hitze auf jeden Fall nicht aufs Gemüt, genauso wenig wie der Wein.