Baden
35 Handy-Antennen reichen in Baden nicht mehr

Die drei Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange besitzen in der Stadt Baden 35 Antennen, die auf 20 Anlagen verteilt sind. Zurzeit laufen drei Bewilligungsverfahren für Neubauten und eines für eine Erhöhung der Sendeleistung.

Lukas Bertschi
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Damit die Kommunikation zwischen zwei Handys funktioniert, braucht es immer mindestens eine Antenne. Walter Schwager / AZ Archiv

Damit die Kommunikation zwischen zwei Handys funktioniert, braucht es immer mindestens eine Antenne. Walter Schwager / AZ Archiv

Des weiteren ist ein bewilligtes Baugesuch für eine Antenne auf der Allmend wegen einer Beschwerde hängig. Um eine Konzession für das Betreiben eines GSM-Netzes zu erhalten, müssen die Anbieter die Versorgung für mindestens 95 Prozent der Bevölkerung bereitstellen, bei einer UMTS-Konzession für 50 Prozent der Bevölkerung.

Nicht auf Vorrat bauen

Wie viele Antennen benötigt werden, überlassen Bund, Kantone und Gemeinden den Anbietern. Das Bakom prüft die Einhaltung der Konzessionen, die Kantone die Einhaltung der Strahlungswerte und die Gemeinden kümmern sich um das Ortsbild und die Bauvorschriften. «Die Anbieter haben kein Interesse auf Vorrat zu bauen, da diese Anlagen sehr kostspielig sind», verneint Ivo Haueter, von der kantonalen Stelle für nicht-ionisierende elektromagnetische Strahlung (NIS), Befürchtungen, dass diese auf Vorrat bauen würden.

Datenvolumen verdoppelt

Das Datenvolumen habe sich in den letzten sieben Monaten verdoppelt, liess die Swisscom in einer Medienmitteilung verlauten. Auch Sunrise und Orange weisen auf einen starken Anstieg des Datenvolumens hin, der unter anderem auf die vermehrte Verwendung von Smartphones zurückzuführen sei. Konkrete Zahlen zu dem heruntergeladenen Datenvolumen und der Netzauslastung will aber keiner der Anbieter nennen. Die Zurückhaltung der Mobilfunkanbieter führt Haueter auf die Marktkonkurrenz zurück. Fest stehe, dass die Auslastung am Morgen, Mittag und Feierabend am stärksten sei.

Kein Datum für LTE

«Es gibt sicherlich keinen Antennendschungel in Baden», sagt Hugo Aerni, Projektleiter Baugesuche der Stadt Baden. Dies beziehe sich weniger auf die Anzahl Antennen, sondern mehr auf deren Standort. Die Stadt habe auch schon mehrmals Gesuche aus ästhetischen Gründen abgelehnt. Aerni rechnet damit, dass in der Stadt Baden in den nächsten zwei Jahren neben den bestehenden Antennen keine weiteren mehr benötigt werden. Aber: «Nach jeder Mobilfunkgeneration hat man das Gefühl, alles ist bestens erschlossen», sagt Aerni. Wie sich aber LTE auf das Netz auswirke, könne er nicht abschätzen. «Bis dieses einsatzbereit ist, wird es auch noch dauern.»

Im Gegensatz zu Deutschland in dem LTE bereits eingeführt wurde, habe sich noch kein Schweizer Anbieter auf ein Einführungsdatum festgelegt.