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Baden
Bergstationen haben Drehrestaurants – Baden einen Kran über der Badstrasse. Die Aargauer Zeitung hat exklusiv Zugang auf den Baukran bei der Badstrasse erhalten. Geniessen Sie die einmal etwas andere Aussicht auf Baden und die Region.
Seit drei Wochen bildet er vom Bahnhofplatz kommend das Eingangstor in die Badstrasse: der Kran der Bauunternehmung Frunz AG aus Nussbaumen.
Viele Passanten und Anwohner haben sich wahrscheinlich schon an den Koloss über ihren Köpfen gewöhnt. Die az hat die Gelegenheit erhalten, die Perspektive zu wechseln und den Kran zu besteigen.
Wer einen Kran erklimmt, sollte keine Höhenangst haben. Stolze 33 Meter hoch ist dieses Exemplar und wiegt inklusive Fundament an die 100 Tonnen, verrät Jörg Frunz.
Zusammen mit seinen zwei Brüdern führt er die Firma in der vierten Generation. Auch für Frunz ist so ein Ausflug auf seinen Kran nichts Alltägliches.
Oben auf der kleinen Plattform angekommen sagt er: «Ich habe immer gedacht, ich kenne zum Beispiel Ennetbaden. Doch von hier oben sieht alles viel anders aus.»
Der Kran - es ist jetzt Feierabend und die Arbeit ruht - ist so ausgerichtet, dass sich die Ausleger genau über der Badstrasse befinden. «Der Kran stand auch schon schräg zur Strasse», sagt Geschäftsführer Daniel Glanzmann.
Doch nachdem sich eine Anwohnerin beschwert habe, es tropfe ihr bei Regen in der Nacht vom Kran direkt auf das Glasdach, habe man sich entschieden, den Kran gerade zur Strasse zu stellen.
«Bei starkem Wind richtet sich der Kran aber automatisch aus; der Wind sollte immer von hinten kommen, damit der Kran möglichst wenig Angriffsfläche bietet», sagt Frunz.
Der Ausleger des Krans ist rund 30 Meter lang. «Das ist vergleichsweise wenig, normalerweise sind es zwischen 55 und 60 Metern», sagt Glanzmann.
Durch den kürzeren Ausleger sei der Kran in der Lage, schwerere Lasten zu heben. «Bis 5,5 Tonnen sind möglich.»
Die Firma Frunz verfügt über sechs Kranen. Einer alleine kostet an die 400 000 Franken.
Kein Problem für Fasnachtsumzug
Der Kran wurde für den Abriss der Liegenschaft 36, auch «Haus Besançon» genannt, sowie den anschliessenden Neubau aufgestellt.
Damit Fussgänger die Badstrasse ungestört passieren können, wurde der Kran auf ein Stahlportal (vier auf vier Meter) gestellt.
Das Portal und der Kran werden nun rund ein Jahr stehen bleiben - also auch noch an der nächsten Fasnacht dort sein.
«Wir haben alles genau mit der Stadt angeschaut», sagt Geschäftsführer Glanzmann.
Der Fasnachtsumzug werde das Portal ohne Probleme passieren können.
«Schade findet das Stadtfest nicht diesen Sommer statt. Wir hätten die Plätze auf dem Portal bestimmt gut vermieten können», sagt Glanzmann lachend.