Würenlos
40 Personen wollen «Fressbalken»-Job – doch SRF holt Facebook-Bendrit

Facebook-Star Bendrit Bajra zieht in den «Fressbalken». Obwohl sich fast 40 Freiwillige beworben hatten, wollte «SRF» den Schweizer Facebook-Star. Er vertrete die urbane Generation und bilde einen Kontrast zu den anderen Freiwilligen.

Noemi Lea Landolt
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Bendrit Bajra zieht in den Fressbalken in Würenlos ein – für die SRF-Sommerserie.

Bendrit Bajra zieht in den Fressbalken in Würenlos ein – für die SRF-Sommerserie.

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Vom 3. bis 21. August dreht «Schweiz aktuell» in der Autobahnraststätte in Würenlos die Sommerserie. Dafür suchte «SRF» drei Freiwillige, die in dieser Zeit im «Fressbalken» wohnen und arbeiten.

Knapp 40 Personen haben sich gemäss Projektleiter Basil Honegger beworben. Nun ist klar, wer in die Raststätte zieht: Eva Mayer, Roger Stump und Bendrit Bajra. Mayer und Stump haben sich beworben, auf Bajra ist «Schweiz aktuell» aktiv zugegangen.

Der kosovarisch-schweizerische Doppelbürger ist kein Unbekannter. 200 000 Fans zählt seine Facebook-Seite. Bendrits Handy-Videos, die den Unterschied zwischen Schweizern und Ausländern thematisieren, begeistern Alt und Jung.

Der gelernte Autoersatzteilverkäufer schreibt Kolumnen für «Blick am Abend», war als Gast bei «Giacobbo/Müller» und macht Werbung für Emmi — wie einst DJ Bobo und Roger Federer.

Bendrit freut sich auf die Autos

Wo immer Bendrit auftaucht, ist auch seine Fangemeinde. Im Hinblick auf die Zuschauerquote ein kluger Schachzug von «SRF», einen Facebook-Promi zu holen, statt einen der 40 unbekannten Freiwilligen, die sich beworben hatten? Honegger relativiert: «Bisher standen alle Sommerserien von ‹Schweiz aktuell› in der Gunst des Publikums.»

Man habe Bendrit wegen «seiner beruflichen Ausbildung und seines Interesses für Autos angefragt, und weil die Autobahnraststätte Würenlos für ihn ein beliebtes Ausflugsziel ist».

Bendrit freut sich «vor allem wegen der vielen, tollen Autos.» Es sei auch eine persönliche Herausforderung: «Zum ersten Mal habe ich keine Mutter, die meine Kleider wäscht», so der 19-Jährige. Seine Fans freuen sich, dass er mitmacht. «Sie finden es gut, dass ich endlich mal richtig arbeite und nicht nur lustige Videos drehe.»

Von den knapp 40 Bewerbern waren gemäss Projektleiter Honegger die meisten über 50 Jahre alt. So auch Stump und Mayer: Er ist 72, Weltenbummler und Harley-Fahrer. Sie 58, Gastronomin und Laienschauspielerin. «Bendrit vertritt die junge, urbane Generation und bildet einen Kontrast zu den anderen Freiwilligen», sagt er.

Keine Details zur Entschädigung

Die drei Freiwilligen packen an der Tankstelle, im Restaurant und beim Hausdienst mit an. Gemeinsam wohnen sie in einer WG auf dem Areal.

Während dieser Zeit müssen sie sich aus ihrem normalen Leben ausklinken. Dies könne vor allem bei selbstständig Erwerbenden problematisch sein.

«Es ist daher angemessen, dass sie von ‹SRF› dafür eine kleine Entschädigung erhalten», sagt Honegger. Zu den vertraglichen Details äussert er sich aber nicht. Auch Bendrit sagt dazu nichts.

Der Facebook-Star befürchtet nicht, dass er den beiden anderen die Show stiehlt: «Wir sind alle drei genau gleich viel Wert und werden ein Trio sein.»

Mit 19 zum Internet-Star: Bendrit Bajra in der Sendung «TalkTäglich» – sehen Sie hier die Highlights