Baden
830'000 Franken: Einwohnerrat stimmt der bewachten Velostation zu

Mit 26 zu 18 Stimmen hat das Badener Stadtparlament einen Baukredit von 830'000 Franken für eine bewachte Velostation beim Bahnhof bewilligt. Ein Rückweisungsantrag der FDP für eine kostengünstigere Variante wurde knapp abgelehnt.

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So soll die Velostation beim Bahnhof aussehen – sie wird von einem Zaun umgeben.

So soll die Velostation beim Bahnhof aussehen – sie wird von einem Zaun umgeben.

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Am Mittwochabend, an der zweiten Einwohnerratssitzung in dieser Woche, haben die Badener Parlamentarier einen Baukredit von 830 000 Franken für eine bewachte Velostation beim Bahnhof bewilligt. Der Entscheid kam mit 26 Ja- gegen 18 Nein-Stimmen zustande. Gleichzeitig beschloss der Einwohnerrat, die Velostation aus dem Fonds für nicht erstellte Parkplätze zu finanzieren.

Adrian Humbel (FDP) hatte vor der entscheidenden Abstimmung einen Rückweisungsantrag für eine kostengünstigere Variante gestellt. Sein Antrag wurde knapp mit 23 zu 21 Stimmen abgelehnt.

Die provisorische, bewachte Velostation soll gemäss Vorlage Fahrräder dank elekronischem Zutrittsystem vor Diebstahl und Vandalismus schützen. Das Projekt des Stadtrates sieht derzeit 232 Veloabstellplätze vor, als Betreiberin hat sich die Sozialfirma Lernwerk angeboten.

Meinungen gespalten

Die Meinungen im Einwohnerrat waren in der Debatte weit auseinander gegangen. Die SVP lehnte die «Deluxe-Velounterstände» ab. Stefanie Heimgartner (SVP), Vizepräsidentin des Einwohnerrates, hatte die Vorlage des Stadtrates im Vorfeld der Abstimmung gar als bodenlose Frechheit bezeichnet, angesichts der Tatsache, dass man sich in einer Zeit befinde, in der gespart werden müsse.

Beatrice Schilling (Grüne), die in einem Postulat eine Velostation gefordert hatte, argumentierte: «Im Jahr 2005, als ein erstes Postulat zu einer Velostation eingereicht wurde, wäre Baden eine Vorreiterin für eine Velostation gewesen. Jetzt ist eine Station ganz einfach überfällig.»

Fritz Bosshardt (team baden) sagte, in den letzten Jahren habe die Stadt nur gerade zwei Projekte zur Veloförderung umgesetzt: Ein Velokonzept im Jahre 1999 und die Verbindung bei der Eisenbahnbrücke Baden-Wettingen. Das sei zu wenig für eine Stadt, die zu den Stau-Hotspots der Schweiz zähle. Die bewachte Velostation sei nur ein Puzzleteil für die Veloförderung der Stadt. «Aber es ist ein wichtiges Puzzleteil, weil eine neue Gruppe von Velofahrern erschlossen werden kann.»

Stadtammann Geri Müller sagte, die Vorlage komme genau zur richtigen Zeit, «in einer Zeit, in der es Ängste gibt, wie der Verkehr während des Baus des Schulhausplatzes fliessen soll». Die Velostation könne einen zusätzlichen Anreiz schaffen, mit dem Velo zum Bahnhof zu fahren.

Eine grosse Mehrheit der Einwohnerräte sprach sich am Mittwoch ausserdem gegen eine Verkleinerung des Einwohnerrates aus. Das Postulat von Karin Bächli (SP) betreffend der öffentlichen Nutzung des Schützenhauses Belvédère wurde überwiesen. (pkr/dvi)