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Der Stadtrat will beim Bahnhof ab Frühling 2015 bewachte Parkplätze anbieten. Über das Projekt wird der Einwohnerrat noch entscheiden. Die bewachte Station wird nicht gratis sein und soll gegen Diebstahl und Vandalismus schützen.
Stadtammann Geri Müller hat an einer Pressekonferenz die Pläne für eine bewachte Velostation präsentiert. Für 830 000 Franken soll beim Bahnhof Baden ein Gebäude entstehen, in dem 232 Fahrräder abgestellt werden können.
Der Einwohnerrat stimmt an seiner nächsten Sitzung darüber ab, ob das Projekt des Stadtrats realisiert werden kann. Der Anstoss kam von den Einwohnerrätinnen Beatrice Schilling und Anita Egloff-Hauns, die den Stadtrat in Postulaten dazu aufgefordert hatten, eine Realisierung zu prüfen. Es handle sich um eine provisorische Velostation, die aber nicht etwa nur ein Jahr, sondern rund 15 Jahre bestehen soll, erklärte Geri Müller gestern.
Der Vorteil einer bewachten Velostation gegenüber gewöhnlichen Abstellplätzen: Sie schützt Velos dank elektronischem Zutrittsystem vor Diebstahl und Vandalismus. Angeboten werden zudem Schliessfächer für die Veloausrüstung, eine Velovermietung sowie ein Reinigungsservice.
Nur Südhausareal kommt infrage
Als Standort komme in der Nähe des Bahnhofes nur das Südhausareal infrage, heisst es in der Vorlage. Ursprünglich war vorgesehen, die Velostation dort zusammen mit einem mehrgeschossigen Neubau zu errichten; doch der Wettbewerb für dieses «Südhaus» hat sich verzögert, weil noch nicht klar ist, wie es genutzt werden soll.
Derzeit stehen auf der Parzelle einige Autoparkplätze – diese müssten der Velostation weichen. Der Stadt entgingen so 36 000 Franken Einnahmen pro Jahr. Zwar werden auch die Velofahrer für die Parkplätze zahlen müssen – eine Jahreskarte wird voraussichtlich 150 Franken kosten, eine Monatskarte 20 Franken, ein Tageszutritt 2 Franken.
Doch der Stadtrat erwartet, dass die Einnahmen zu gering für einen eigenwirtschaftlichen Betrieb der Velostation sein werden. Dies bezeichnete Geri Müller an der Pressekonferenz als Schwachpunkt des Projektes.
Der Betrieb der Velostation wird gemäss Vorlage als öffentliche Dienstleistung angesehen, als Service public im Bereich der nachhaltigen Mobilität. 98 000 Franken wird das Projekt die Stadt jedes Jahr kosten.
Die Stadt wird die Velostation nicht selber betreiben: Dafür biete sich die Sozialfirma Lernwerk aus Vogelsang an. Ihre Mitarbeiter könnten unter anderem die elektronischen Jahres- und Monatskarten sowie die Tageseintritte verkaufen, die Akku-Ladestelle für Elektrovelos betreiben und die Station reinigen.
Für die Badener Velostation muss eine eigene Konstruktion angefertigt werden, denn das schräge Gelände des Grundstücks lässt keine vorgefertigten Elemente zu. Das Gebäude wird aus einer Stahlkonstruktion bestehen und Elemente der traditionellen Bahnhofsdächer aufgreifen.
Umgeben werden die Veloparkplätze von einem stabilen Zaun. Läuft alles nach Plan, wird mit dem Bau des Gebäudes im November 2014 begonnen, eröffnet wird die bewachte Velostation im Idealfall im Frühling 2015.