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Jedes Jahr aufs Neue beweisen die Vereine wie kreativ sie sind. 93 Bewerbungen für einen Festbeizenbetrieb an der Badenfahrt 2017 liegen bisher auf dem Tisch des OKs. Dieses muss einige Vereine gar vor ihren Ambitionen schützen.
Noch darf Dominik Sinniger, Verantwortlicher für die Festbeizenbetreiber an der Badenfahrt, keine Details zu den einzelnen Festbeizen bekannt geben. Nur so viel: «Die Vereine haben Bewerbungen eingereicht mit enorm kreativen und attraktiven Festbeizen.»
Nach Ablauf der Anmeldefrist vergangene Woche hatte Sinniger 91 Bewerbungen auf dem Tisch. Inzwischen seien es 93. «Zudem haben neun Vereine um eine Fristerstreckung gebeten; sie wollen noch ein Konzept einreichen», fasst Sinniger die aktuelle Bilanz zusammen.
Erfahrungsgemäss wird er auch einige Wochen nach Anmeldefrist noch unvorhergesehene Bewerbungen erhalten, doch er stellt diesbezüglich klar: «Jene, die sich fristgerecht angemeldet haben, werden Priorität haben. Wer sich verspätet, muss schon ein absolutes Top-Konzept einreichen».
So oder so sei er zuversichtlich, dass das OK am Ende eine gute Auswahl habe, um die 100 offiziell vorgesehenen Plätze den Besten zuzuteilen. Möglich wären allerdings bis zu 120 Beizen, doch das OK ziele nicht darauf ab, das Festgelände mit Beizenplätzen zu überladen.
Bis Ende September werden die Plätze definitiv an die einzelnen Vereine vergeben, bis dahin haben Sinniger und das OK noch einige Arbeit vor sich, denn viele der Konzepte sind noch nicht in trockenen Tüchern. So geht es bei der Auswahl nicht nur um die Kreativität des Baus sowie das kulturelle und kulinarische Angebot, sondern ganz zuerst um die Machbarkeit und Sicherheit.
Einige Vereine wollen buchstäblich zu hoch hinaus mit ihren Bauten. So sei denn auch die Statik bei einzelnen Beizen noch ein Problem. Weiter seien vereinzelt Abklärungen nötig, welche den Schutz des Grundwassers betreffen.
«Wir müssen zudem darauf achten, dass die Durchgänge für die Feuerwehr und die Ambulanz auf dem gesamten Festgelände gewährleistet ist», sagt Sinniger. Das sei nicht immer ganz einfach, weil einzelne Vereine längere oder breitere Bauten planen, als es die Parzelle, die sie als Wunschstandort angegeben haben, erlaubt.
So mancher Verein ist wohl auch zu ehrgeizig, wenn es um die Badenfahrt geht. Gerade Vereine, die nicht das erste Mal mit einer Beiz am grossen Volksfest vertreten sind, wollen das vergangene Projekt toppen und hätten äusserst ambitionierte Konzepte eingereicht. «Erfreulicherweise haben sich heuer auch Badenfahrt-Neulinge beworben, die ebenfalls nicht gerade bescheidene Projekte eingegeben haben.»
Bei solchen Projekten prüfe man die finanziellen Mittel der Vereine und ob genügend «Manpower» vorhanden sei, um den Bau und den Beizenbetrieb zu stämmen. Sinniger spricht von Projekten, die mehrere 10 000 Franken kosten würden. «Es darf nicht sein, dass die Badenfahrt am Ende einen Verein in den Ruin treibt.» Insofern müsse man als OK gerade unerfahrene Vereine auch vor sich selber schützen und da und dort etwas auf die Bremse stehen.
Und was wird aus dem Vorhaben des Badener Weinhändlers und «Nordwestschweiz»-Kolumnisten Daniel Cortellini, eine ruhige Ecke zu realisieren? Sinniger räumt ein, «wir waren überrascht von Cortellinis Plänen, aber auch erfreut». Inzwischen habe man Gespräche geführt. «Wir ziehen auf jeden Fall am gleichen Strang und wollen mit Daniel Cortellini eine solche ‹ruhige Ecke› an der Badenfahrt realisieren.» Es sei aber noch nichts spruchreif.