Start-up
Aargauer CBD-Hanf erobert die Kioske

Einer der grössten Schweizer Hanf-Produzenten, die Firma Next Tröber, hat ihren Sitz im Bezirk Baden. Er ist von Basel hergezogen.

Pirmin Kramer
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So sieht das CBD-Hanfprodukt aus, das die Gebenstorfer Firma Next Tröber vertreibt.

So sieht das CBD-Hanfprodukt aus, das die Gebenstorfer Firma Next Tröber vertreibt.

Seit diesem Sommer ist der Verkauf von Hanf als Rauchware in der Schweiz zugelassen – es handelt sich um Blüten mit einem hohen Anteil an Cannabidiol (CBD), die gleichzeitig weniger als ein Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Die Folgen für die Konsumenten: Sie werden davon nicht high, ihre Wahrnehmung oder Auffassungsgabe wird nicht beeinflusst; stattdessen wirkt CBD-Hanf eher beruhigend. In Schweizer Städten haben in den vergangenen Monaten etliche legale Hanfläden eröffnet.

Nun sind auch an den Valora-Verkaufsstellen «K Kiosk», «Avec» und «Press&Books» CBD-Hanf-Blüten erhältlich. Derzeit werden die Blüten noch von einem Produzenten aus Wien geliefert. Ab Dezember aber wird die Ware von der Firma Next Tröber AG hergestellt. Das Start-up wurde vor drei Jahren gegründet und hatte seinen Sitz zuerst in Basel. «Wir begannen mit der Produktion von Kautabak, als erste Firma der Schweiz», erklärt Verwaltungsratspräsident Patrick Fiechter.

Mitte dieses Jahres wurde der Firmensitz, von der Öffentlichkeit beinahe unbemerkt, von Basel nach Gebenstorf verlegt. «Next Tröber» zählt mit zu den grössten CBD-Hanfproduzenten des Landes. Fiechter: «In Gebenstorf beschäftigen wir zehn Mitarbeiter. Hier kümmern wir uns um den Verkauf und Vertrieb der Produkte. Dass wir den Firmensitz aus Basel in den Aargau verlegt haben, hatte unternehmerische Gründe.» Hergestellt wird der CBD-Hanf auf dem Gewerbeareal «Lysbüchel» in Basel, auf 2500 Quadratmetern Fläche. Die Hanf-Blüten der Gebenstorfer Firma werden in einer Plastikdose unter dem Namen «Black Widow» verkauft. Kosten pro Dose mit 1,68 Gramm Blüten: Fr. 24.90.

Im Zusammenhang mit dem CBD-Hanf gibt es auch kritische Stimmen. Diese Woche verschickte der Verein «Jugend ohne Drogen», präsidiert von der Thurgauer Nationalrätin Verena Herzog (SVP), eine Mitteilung: Langzeitstudien über die Wirkungen von CBD-Hanf fehlten. Trotzdem werde die Bevölkerung durch ständige Propaganda zu mehr Akzeptanz für alle Arten von Cannabisprodukten – ob legal oder illegal – bearbeitet. Patrick Fiechter: «Wir halten uns sehr eng an die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit. Unsere Produkte werden fortlaufend auf deren THC- und CBD-Gehalt sowie ihre Qualität überprüft und analysiert.»