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Jastina Doreen Riederer aus Spreitenbach ist eine von elf Miss-Schweiz-Kandidatinnen. Im Interview verrät sie, warum sie bei der Wahl im Badener Trafo mitmacht, sich für Schwächere einsetzt und welche Rolle sie gerne mal spielen würde .
Spätestens seit dem ersten Missen-Camp in Brunnen SZ am Vierwaldstättersee kennt man Jastina Doreen Riederer nicht nur in Spreitenbach. Das Model mit den langen dunkelbraunen Haaren, das schon in Zürich und Köln auf dem Catwalk lief, gehört zu den elf Finalistinnen, die um die Miss-Schweiz-Krone kämpfen.
Jene Spreitenbacher, die Jastina Doreen Riederer an diesem kalten Wintermorgen im alten Dorfkern begegnen, sind stolz auf ihre Miss-Schweiz-Anwärterin. Sie grüssen die junge Frau und wünschen Glück. Ab Freitag absolviert die 19-Jährige das zweite Miss-Schweiz-Camp im Trafohotel in Baden. Eine der elf Kandidatinnen fliegt noch raus. Jastina Doreen hofft auf das grosse Finale im Trafo und die Gunst der Jury.
Jastina Doreen Riederer: Damit habe ich gelernt umzugehen, sonst wäre ich im falschen Business. Letztlich kennen die Leute die Privatperson hinter einer Miss Schweiz kaum, sondern sehen immer nur das Bild oder Image, das sie nach aussen verkörpert.
Das ist für mich natürlich ein Heimspiel und ich freue mich sehr. Meine ganze Familie wird da sein. Und ich habe einen kurzen Heimweg (lacht).
Wenn man zu viel Hoffnung hat, wird man nur enttäuscht. Ich sehe es als grosses Abenteuer, und die Wahlen können ein echtes Sprungbrett für die Karriere sein.
(Lacht) Ich bin halb Italienerin, da meine Mutter von dort stammt, und halb Schweizerin. Aber verwurzelt bin ich definitiv in der Schweiz. Ich bin in Spreitenbach aufgewachsen und meine Familie lebt hier.
Derzeit noch nicht. Ich fühle mich sehr wohl in Spreitenbach. Zudem haben sich meine Eltern vor einem Jahr getrennt, und ich wollte meine Mutter nicht alleine lassen in dieser Situation. Also wohnen wir zusammen in einer Art WG und wir haben es sehr gut.
Ich habe meine Ausbildung als Detailhandelsfachfrau abgeschlossen, doch ich wäre trotzdem Model geworden. Bei Fotoshootings oder auf dem Laufsteg kann ich meine Kreativität viel besser ausleben. Auch die Schauspielerei interessiert mich sehr. Vielleicht würde ich eine Musical-, eine Artistenschule oder eine Schauspielschule machen.
Gute Frage, vielleicht die einer Prinzessin (lacht).
Das mag sein. Aber Menschen werden oft in einen bestimmten Topf geworfen – auch ich. Ich habe aber sehr viel mehr zu bieten und mag es überhaupt nicht, wenn andere Menschen einen nur nach dem Äusseren bewerten.
In diesem Job ist das Äussere tatsächlich das A und O, aber eben nicht das Einzige. Nur weil ich Glanz und Glamour mag, heisst das nicht, dass mich nichts anderes interessiert oder ich keine weiteren Qualitäten habe.
Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch und setze mich für Schwächere ein. Denn ich gehörte lange Zeit selber zu den Schwächeren.
Ich wurde während der Schulzeit wegen meines Aussehens gemobbt. Meine Mitschüler haben natürlich mitbekommen, dass ich modle, und haben mich abgestempelt. Ich konnte mich damals noch nicht wehren. Doch im Nachhinein kann ich sagen, es hat mich stärker gemacht.
Ja, gegen den Vorwurf habe ich mich gewehrt. Ich hatte schon als Kind solche Lippen. Es ärgert mich auch, wenn Leute einfach über jemanden Urteilen, ohne die Person zu kennen.
Laetitia Guarino, die Miss Schweiz 2014, weil sie sich für Herzkranke einsetzt, und sie ist sehr sympathisch mit ihrem ansteckenden Lachen.
Mir liegt ein bewussterer Umgang mit unseren Lebensmitteln am Herzen, weil wir viel zu verschwenderisch mit Nahrungsmitteln umgehen. Ein wichtiges Thema, das mich noch stärker beschäftigt, ist Mobbing an Schulen. Dagegen etwas zu tun, ist dringend nötig, gerade auch im Umgang mit sozialen Medien und Cybermobbing.
Ich weiss, wer sie war, kannte sie aber nicht persönlich. Aber wenn ich daran denke, dass sich Jugendliche wegen Mobbing das Leben nehmen, geht mir das sehr nahe.
Das wird sehr davon abhängen, wie ich beim Publikum ankomme. Ich hoffe, dass ich es mit meiner sympathischen Art für mich einnehmen kann und natürlich mit meinem Äusseren.
Ich muss noch herausfinden, welcher Weg für mich passt. Aber in dem Fall werde ich entweder die Schauspielerei ins Auge fassen. Oder einen anderen grossen Traum, den ich schon immer hatte: eines Tages als Model für die «Victoria’s Secret»-Modeschau zu laufen.
Samstag, 10. März, Trafohalle Baden. Übertragung ab 20.15 Uhr auf Sat. 1 Schweiz.