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Die Kantonspolizei Aargau hat einen mutmasslichen Enkeltrickbetrüger festgenommen. Der 28-jährige Pole wollte sich mit einer Seniorin aus dem Bezirk Baden zur Übergabe eines fünfstelligen Geldbetrages treffen.
Die Kantonspolizei Aargau hat am Donnerstagnachmittag einen mutmasslichen Enkeltrickbetrüger festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat für den 28-jährigen Polen Untersuchungshaft beantragt.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, gelang die Festnahme dank einem aufmerksamen Bankangestellten: Eine 77-jährige Frau aus dem Bezirk Baden wollte am Donnerstag in einer Badener Bankfiliale mehrere zehntausend Franken von ihrem Konto abheben. Der Angestellte schöpfte jedoch Verdacht, dass das Geld für die Weitergabe an eine Betrügerbande gedacht sein könnte und verständigte die Polizei. Diese leitete erste Ermittlungen ein und betreute die Seniorin.
Die 77-Jährige gab an, am Vortag von einem unbekannten Mann angerufen worden zu sein. Dieser habe sich als Verwandter ausgegeben. Bereits am Mittwoch habe sie aufgrund dieses Telefongesprächs in Aarau einer ihr unbekannten Frau mehrere zehntausend Franken übergeben. Die zweite Übergabe sollte am Donnerstagnachmittag in Basel erfolgen. Fahnder der Aargauer Kantonspolizei begleiteten die Frau daraufhin an den Übergabeort und nahmen den Mann fest.
Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen 28-jährigen Polen ohne Wohnsitz in der Schweiz. Er wurde für weitere Ermittlungen vorläufig inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft Baden hat gemäss Polizei eine Strafuntersuchung eröffnet.
- Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Personen, die sich am Telefon als Verwandte ausgeben.
- Rufen Sie die von Ihnen geglaubte Person zurück, auf die Nummer, welche Ihnen bekannt ist.
- Geben Sie keinerlei Informationen zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen bekannt.
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen
- Rufen Sie sofort die Polizei (Notruf 117).
Enkeltrickbetrüger sind in letzter Zeit wieder vermehrt im Kanton Aargau aktiv – und das äusserst erfolgreich. Die dreisten Täter suchen sich in der Regel Senioren als Opfer aus. Ihre Masche ist immer dieselbe: Am Telefon geben sie sich als Verwandte oder Bekannte aus. Durch geschicktes Fragen entlocken die Betrüger dem Opfer Informationen, mit denen sie ihre Geschichte weiter ausbauen. So erschleichen sie sich das Vertrauen des Opfers. Anschliessend behauptet der vermeintliche Enkel, in einer Notlage zu sein und dringend viel Geld zu benötigen. Willigt das Opfer ein, zeigt sich der "Enkel" bereit, das Geld am Wohnort des Opfers abzuholen. In letzter Minute ruft er dann an und gibt an, verhindert zu sein und darum einen Bekannten zu schicken, der das Geld abholt. (sda/fei)