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Der «Güderi-Ball» der «Bräusi-Vögel» spielte sich im Wilden Westen ab. Auffallend: Immer weniger Fasnächtlerinnen und Fasnächtler erscheinen mit Vollmaske. Viele lasse es bei etwas Schminke oder einem neckischen Accessoire bleiben.
Die «Bräusi-Vögel-Gugge» ist dieses Jahr ganz in die Westernwelt eingetaucht. Sie vollführt ihren Einzug in die Boostock-Turnhalle denn auch stilecht: Gugge-Major Barbara Lehmann schreitet mit einem riesigen Indianer-Kopf auf ihren Schultern durch die Menschen.
Nicht weniger imposant sind die musizierenden Cowboys und Cowgirls mit ihren teils grimmigen Fratzen. Das erste Lied spielen sie noch mit ihren Masken, danach kommen die «wahren» Bräusis zum Vorschein. In ihrem rund 40-minütigen kakofonischen Feuerwerk begeistern sie die Maskenballgäste mit Hits wie «Up in the sky» oder «Surfin USA». Nebst den «Bräusi-Vögel» unterhielten die «Stiereschränzer» Urdorf, die «Gispsbachschluderi» Ehrendingen, die «Bohneschränzer»Meltingen und die «Vollgashöckler» Hedingen das Publikum.
Der «Güderi-Ball» lockte nicht nur Revolverhelden an, sondern auch Aasgeier mit Totengräber, Globi, Jack Sparrow mit seiner Angebeteten oder Nespresso-Damen, die bei Wettbewerbsgewinn ein Wochenende mit George Clooney versprachen. Mit Vollmasken ausgestattet waren nur die Aasgeier. Es war denn auch nicht verwunderlich, dass diese Drei in ihren Kategorien als Sieger des Abends hervorgingen.
Wieso so wenige Gäste mit Vollmasken erschienen, liegt für OK-Präsident Beat Amsler auf der Hand: «Viele wollen den Aufwand nicht mehr betreiben, um eine Maske herzustellen.» Ab Oktober beginne jeweils die Planung mit der Buchung der verschieden Guggen für den «Güderi-Ball» an. «Ausserdem muss mit der Gemeinde und der Schule verhandelt werden, damit die Turnhalle während der Fasnachtszeit zur Verfügung steht.» Wer die Holzbar im «Western Saloon» sieht und die aufwendig dekorierte Halle mit Wurfbar, grossen Cowboy-Postern und Reitsattel an der Wand mag erahnen, welch zeitintensive Vorbereitung hinter dem «Güderi-Ball» steckt.