Die Badener ABB ist an Nigerias Elektritäts-Firmen interessiert. Der bevölkerungsreichste afrikanische Staat will fast den gesamten Energiesektor privatisieren.
Vertreter der schwedisch-schweizerischen ABB nahmen in Nigeria an einem Treffen mit Präsident Goodluck Jonathan teil. Er plant, praktisch den gesamten Energiesektor Nigeras zu privatisieren, berichtet die französische Agentur «Agence France-Presse» AFP.
Am Treffen nahmen neben ABB auch die britische Rolly Royce-Gruppe und MAN aus Deutschland teil.
Nigeria ist mit seinen 150 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Trotz grossem Ölreichtum schaffte es die Regierung bisher nicht, für ausreichend Stromversorgung zu sorgen. Immer wieder kommt es zu Stromausfällen. Beobachter führen dies auch auf die grassierende Korruption im Land zurück.
Die neuen Aktivitäten ABBs in Nigeria zeichneten sich ab. So hat der Konzern diesen April in Lagos ein neues Gebäude bezogen. ABB bezeichnete die Eröffnung ihres neuen Quartiers als Bekenntnis zu Nigeria. Man wolle es damit den ABB-Kunden noch einfacher machen, «in dieser Stadt voller Möglichkeiten» die Geschäftsziele zu erreichen.
ABB ist seit längerem in Nigeria vertreten. Bereits 2002 etwa bekam die Firma den Zuschlag, für die staatliche Firma National Electric Power Authority (NEPA) Projekte in der Höhe von 44 Millionen Dollar zu realisieren.