Baden
Abfall statt Spenden: Verärgerte schicken der Pro Juventute dicke Post

Pro Juventute verschickt seit einigen Wochen wieder gelbe Couverts, um neue Spender zu generieren. Zurück kommt aber nicht nur Geld, sondern auch Abfall von Leuten, die sich offenbar über die unaufgeforderte Post ärgern.

Michael Hugentobler
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Jolanda Vogel bekommt dieser Tage Couverts gefüllt mit Zeitungsschnipseln, Werbebroschüren und Altpapier. Als Leiterin der Pro Juventute Baden sind die Couverts, mit denen die Stiftung eigentlich neue Spender sucht, an sie adressiert. Jolanda Vogel findet in den Couverts aber nicht nur Bestellscheine für Kunstkarten, Briefmarken oder Geschenke, sondern auch Abfall.

«Jedes Jahr dasselbe»

Mit der Bestellung von Artikeln der Pro Juventute werden Kinder und Jugendliche unterstützt. Deshalb ist die Stiftung auf Spender angewiesen. «Warum uns anscheinend einige Leute verärgern wollen, weiss ich nicht», sagt Jolanda Vogel. Sie verstehe diese Reaktionen nicht, auch wenn sie nichts Neues seien: «Es ist jedes Jahr dasselbe.»

Auf die Couverts ist ein Text gedruckt, der die Empfänger dazu auffordert, die Couverts nur bei einer Bestellung zurückzuschicken. «Trotzdem bekommen wir Rücksendungen von Leuten, die sich über die unaufgeforderte Post ärgern», so Vogel. Dadurch würden Portokosten entstehen. Zusätzlich entmutigend sei, wenn 20 bis 30 Couverts noch mit Abfall gefüllt zurück kämen.

In Zürich nur an bestehende Kunden

Die gelben Couverts werden in der Region Baden von Schülern verteilt. In einzelnen Gemeinden erfolgt die Zustellung per Post, und zwar flächendeckend. «Deshalb werden alle Adressen bedient», so Vogel. In Zürich werde die Kampagne nur an bestehende Kunden adressiert. «Wir haben keine Adressliste und können somit bestimmte Haushalte nicht vom Versand ausschliessen», so Vogel.

Verärgerte Empfänger der gelben Couverts sind nur in Baden bekannt. Marianne Affolter, Leiterin Kommunikation von Pro Juventute Schweiz, sagt: «Wir haben keine Meldungen aus anderen Kantonen oder Regionen über Rücksendungen, in denen sich Zeitungsschnipsel oder andere Abfälle befanden.»