Verkehrslärm macht krank und belastet das Schweizer Gesundheitswesen jährlich mit weit über einer Milliarde Franken. Der Schall von lauten Motorfahrzeugen wirkt auf unseren Körper und löst Stressreaktionen aus, nicht zuletzt im Schlaf. Jede sechste Person in unserem Land ist laut Schweizerischer Ärztezeitung von schädlichem Verkehrslärm betroffen. Eine der kuriosesten Episoden der jüngsten Verwaltungsgeschichte ist die revidierte Lärmschutzverordnung des Bundes: Für Hunderte Millionen Franken müssen Bund, Kantone und Gemeinden auf den Strassen Flüsterbeläge und andere Lärmschutzmassnahmen einbauen. Das alles bringt rein gar nichts, solange einige wenige – meist junge Männer – mit dem Lärm ihrer aufgemotzten Autos ganze Quartiere terrorisieren. Sei es mittels Klappenauspuff oder mittels «Lärmtaste».
An den Hauptstrassen in Baden, Wettingen oder Neuenhof kann man dieses Spektakel Tag für Tag, Nacht für Nacht erleben. Manche Autos hören sich an wie Geschützdonner im Krieg. Kaum zu glauben, dass das Strassenverkehrsamt das zulässt. Es ist zwingend und dringend nötig, dass Behörden und Polizei diesem Irrsinn endlich einen Riegel vorschieben. Es kann nicht sein, dass einige wenige Angeber aus Langeweile und aus Prahlsucht mit ihren Autos grosse Teile der Bevölkerung belästigen – zulasten unserer aller Lebensqualität und unserer Gesundheitskosten.
In Wettingen und Neuenhof befinden sich beliebte Strassen für junge Männer, die dort ihre getunten Autos demonstrieren. Das können und wollen sich einige Anwohner nicht mehr anhören, die Polizei will nun entschlossener durchgreifen.