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Der Aargauische Fussballverband brummt Ex-Nati-Spieler Alain Sutter eine Busse von 210 Franken auf. Er hatte seine D-Junioren im Spiel inTägerig kurz vor Schluss vom Feld genommen und einen Abbruch provoziert. Sein Team verliert zudem 0:3 forfait.
Die Busse von 210 Franken wurde gemäss der Offiziellen Mitteilungen des Aargauischen Fussballverbandes (AFV) Juniorentrainer Alain Sutter persönlich aufgebrummt und nicht seinem Verein. «Dabei handelt es sich um die normale Bestrafung nach der Gebühren- und Bussenliste des AFV», sagt AFV-Präsident Hans Aemisegger.
Was Alain Sutter zu seiner Bestrafung sagt, war nicht in Erfahrung zu bringen. Er liess zahlreiche Telefonanrufe unbeantwortet.
Aussprache zwischen Sutter und AFV morgen
Die Busse ist die einzige direkte Konsequenz des Vorfalles für Alain Sutter. Ob sein Verhalten aber Folgen haben wird, wird sich noch zeigen: In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass Alain Sutter zum Stützpunkttrainer der U12-Auswahl des AFV werden soll.
Nach dem Eklat von Tägerig will sich der AFV mit Sutter zusammensetzen um die Sachlage zu besprechen. «Ich werde zusammen mit der technischen Kommission zu einer Aussprache mit Alain Sutter treffen», so Aemisegger. Sollte die Aussprache positiv verlaufen, dürfte dem Engagement Sutters als Verbandstrainer wohl nichts mehr im Weg stehen.
Auch der FC Tägerig wird gebüsst
Bestraft wird wegen des Vorfalls von vergangener Woche auch der FC Tägerig: Der Verein erhält eine Ordnungsbusse von 60 Franken, weil er bei der Resultatmeldung beim Verband nichts vom vorzeitigen Spielabbruch mitgeteilt hatte. «Das wurde bei uns so entschieden, weil wir keine grosse Szene um den Vorfall machen wollten», sagt André Zehnder, Präsident des FC Tägerig. Damit sei das Thema für den FC Tägerig nun aber erledigt.
Sutter hatte seine D-Junioren im Spiel gegen Tägerig vom vorletzten Dienstag kurz vor Schluss vom Platz genommen und damit den Spielabbruch herbeigeführt. Die Badener waren zu diesem Zeitpunkt mit 3:6 zurück gelegen.
Sutter hatte sich vom Schiedsrichter benachteiligt gefühlt und seine Spieler schützen wollen, wie er Ende letzter Woche gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagte. Zusätzlich zur Busse wurden Sutters Junioren mit einer 0:3-Niederlage bestraft.
AFV hält an seinem Schiedsrichtersystem fest
Trotz der Kritik Sutters an den Entscheidungen des Schiedsrichters will der AFV an seinem Schiedsrichtersystem festhalten: «Wir stehen zu unserem System mit den Clubschiedsrichtern bis auf die Stufe D-Junioren», sagt Aemisegger.
Das heisst, dass Spiele bis auf die Stufe D-Junioren jeweils von Schiedsrichtern geleitet werden, die dem Heimteam angehören. Vorwürfe von Parteilichkeit gehören heutzutage bei Spielen dieser Altersstufen fast schon zum Programm.
Und genau in dieser gesellschaftlichen Entwicklung sieht AFV-Präsident Aemisegger das Problem: Statt einer Änderung des Systems stelle sich vielmehr die Frage, ob es richtig sei, dass offensichtlich im Kinderfussball der Wettbewerbsgedanke so hoch stehe.
«An erster Stelle soll in diesem Alter die Spielfreude stehen», so Aemisegger. Auch für den Schweizerischen Fussballverband (SFV) stünden auf dieser Stufe Spielfreude und Ausbildung im Zentrum.