Baden
Alle ziehen am selben Strick: Das neue Kurtheater wird sichtbar

Zehn Monate sind seit dem Spatenstich für den Umbau und die Erweiterung des Kurtheaters Baden vergangen. Trotz Herausforderungen sind die Arbeiten auf Kurs und weit fortgeschritten, wie ein Augenschein zeigt.

Carla Stampfli
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Die Arbeiten für den Umbau und die Erweiterung des Kurtheaters Baden sind weit fortgeschritten – und von blossem Auge gut sichtbar. So wächst nicht nur die Hinterbühne in die Höhe, sondern es sind auch bereits die neuen Dimensionen des ehemaligen Bölsterli-Foyers erkennbar. Aber nicht nur: Im Innern des 1952 eröffneten Kurtheaters laufen die Bauarbeiten ebenfalls auf Hochtouren, wie ein Augenschein auf der Baustelle zeigt.

Das gläserne Sachs-Foyer, das unter kantonalem Denkmalschutz steht, wurde – soweit erlaubt – ausgehöhlt, die Holzdecke abgebaut. «Die Holzelemente werden derzeit von einer spezialisierten Firma unter Einhaltung von akustischen und denkmalschützerischen Aspekten restauriert», erklärt Projektleiter Adrian Humbel. «Im Anschluss werden die Elemente wieder montiert.» Ähnlich ist es mit den Theatersesseln, die extern gelagert, instandgesetzt und nächstes Jahr zurück an ihren angestammten Platz kehren.

Das Kurtheater aus der Vogelperspektive: Am oberen Bildrand ist die neue Hinterbühne zu sehen. Vorne rechts das runde Sachs-Foyer, vorne links das ehemalige Bölsterli-Foyer, dessen Fläche im Zuge der Bauarbeiten verdoppelt wird. Am unteren Bildrand liegt das Freilichttheater, das ebenfalls saniert wird.
13 Bilder
Das Sachs-Foyer ist denkmalgeschützt und bleibt erhalten.
Die Decke des Sachs-Foyers wird nach dem Umbau wieder montiert.
Im Theatersaal laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren.
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Impressionen von der Baustelle des Kurtheaters
Drohenenbild Baustelle Kurtheater Baden
So könnte sich das Kurtheater in Baden dereinst präsentieren. Davor wird der Theaterbetrieb wegen des Um- und Ausbaus während mindestens eines Jahres aussetzen.

Das Kurtheater aus der Vogelperspektive: Am oberen Bildrand ist die neue Hinterbühne zu sehen. Vorne rechts das runde Sachs-Foyer, vorne links das ehemalige Bölsterli-Foyer, dessen Fläche im Zuge der Bauarbeiten verdoppelt wird. Am unteren Bildrand liegt das Freilichttheater, das ebenfalls saniert wird.

Foto: Claudio Thoma / Aargauer Z

Führungen für die Öffentlichkeit

Über 50 Bauarbeiter sind in diesen Wochen am Umbau des Kurtheaters beteiligt. «Wir befinden uns in einer herausfordernden Bauphase», sagt Humbel. Herausfordernd deshalb, weil zum einen der Bauperimeter beschränkt ist, zum anderen überall Arbeiten stattfinden: Neben dem Theatersaal, den beiden Foyers und der Hinterbühne laufen gleichzeitig zahlreiche Arbeiten im Untergrund. Dort entstehen neue Räume für die Gebäudetechnik und die sanitären Anlagen. Des Weiteren werden Lagerräume, Büros und ein Proberaum realisiert. Weiter erhält das Kurtheater einen Lift, wodurch das Theater behindertengerecht wird. Im Sommer folgt voraussichtlich die Sanierung des Freilichttheaters, das wie der Theatersaal und das Sachs-Foyer kantonal geschützt ist.

«Obwohl die Bauarbeiten herausfordernd sind, liegen wir gut im Zeitplan», sagt Adrian Humbel nicht ohne Stolz. «Dazu trägt auch die gute Stimmung unter den Projektbeteiligten bei, die alle am selben Strick ziehen», ergänzt die Gesamtleiterin des Kurtheaters Baden, Lara Albanesi. Die Schlüsselübergabe erfolgt im Frühling 2020. Um die Baufortschritte dem breiten Publikum öffentlich zu machen, wird die Bauherrin, die Theaterstiftung Baden-Wettingen, zusammen mit der Stadt Baden nach den kommenden Sommerferien Baustellenführungen anbieten.

Kurtheater Baden

Rückblick: Der lange Weg bis zum Umbau

2007 geht der Entwurf «Équilibre» als Sieger des Projektwettbewerbs hervor. Danach verzögert sich der Baustart um Jahre. Unter anderem, weil die Denkmalpflege Vorbehalte gegenüber dem ursprünglichen Projekt vorbringt; die Pläne müssen angepasst werden. Nachdem das überarbeitete Projekt präsentiert wird, genehmigt der Einwohnerrat 2012 den 34-Mio.-Franken-Kredit.

2013 sagt auch das Badener Volk Ja. 2014 geht eine Beschwerde zweier Anwohner beim kantonalen Baudepartement ein. Da der Regierungsrat die Beschwerde abweist, wird sie weitergezogen – bis ans Bundesgericht. Dieses weist die Beschwerde gegen die Umbaupläne Anfang 2017 ab. Ende April 2018 erfolgt der Spatenstich.