Spreitenbach
Alles muss weg: Hochbetrieb im Shoppi Tivoli nach Weihnachten

Die Zeit nach Weihnachten ist für die Ladenbesitzer im Shoppi besonders wichtig. Gründe für den Besucheransturm sind Preisreduktionen, Ferienzeit und Kunden, die Gutscheine einlösen oder ungeliebte Geschenke umtauschen wollen.

Sarah Fuhrer
Drucken
Der Ansturm ist gross, viele Läden haben dafür separate Kassen und Stände eingerichtet.

Der Ansturm ist gross, viele Läden haben dafür separate Kassen und Stände eingerichtet.

Sarah Fuhrer

Lange Schlangen bilden sich vor den Kassen, dicht drängen sich die Leute um die Verkaufsstände: Am Tag nach Weihnachten herrscht im Shoppi Tivoli Hochbetrieb. Ob Kleidung, elektronische Geräte, Schuhe, Games, Bücher oder DVDs, das Geschäft läuft. «Die Zeit jetzt ist für uns fast noch wichtiger als die vor Weihnachten», sagt David Schürmann, Verkäufer bei Manor. «Es ist stressig, aber wir sind darauf vorbereitet und haben mehr Personal im Einsatz.» Einige Läden haben zudem separate Stände und Kassen auf den leeren Flächen zwischen den Geschäften aufgestellt, um dem Ansturm entgegenzukommen.

Reduktionen locken

Dass diese Tage bei Kunden oft beliebter sind für einen Einkaufsbummel als die Zeit vor Weihnachten, ist bekannt. Schon am Morgen geht es jeweils los mit den Besuchern. Der grosse Winterausverkauf im Shopping Center lockt: Überall hängen grosse Banner mit der Aufschrift «Sale», in jedem Geschäft sind die Waren mit 25, 50 oder 75 Prozent Preisreduktion angeschrieben.

«Die reduzierten Stücke sind oft die letzten im Sortiment», sagt eine Besucherin. «Morgen sind sie wahrscheinlich schon weg. So günstig erhält man sie kaum je, auch wenn es sie nächstes Jahr wieder gibt.» Deshalb sei sie gleich am ersten Tag ins Shopping Center gefahren. Andere kommen ohne konkrete Vorstellungen und hoffen auf ein Schnäppchen: «Wir wollen einfach einmal schauen, was es so gibt», sagt ein Besucher.

Die Leute haben Zeit und Geld

Die Zeit nach Weihnachten eignet sich besonders, um in den Läden einfach mal herumzuschnuppern. «Viele Leute haben jetzt Ferien. Darum rechnen wir auch nächste Woche noch mit so vielen Besuchern», sagt Brigitte Rey vom Kundendienst. Dass der Weihnachtsstress für die Kunden vorbei ist, merkt auch Gentiana Bytyqi vom Drogeriemarkt Müller: «Die Leute sind relaxed, haben Zeit.» Das hebt die Kauflaune, viele verbringen einen ganzen Tag im Shoppi.

Zudem werden zu Weihnachten oft Gutscheine und Geld verschenkt, das jetzt ausgegeben wird: «Ich habe mir mit dem Geld, das ich zu Weihnachten bekommen habe, ein Game gekauft», sagt Lars Knutti, der mit seiner Mutter und der Schwester im Shoppi ist. Das Game ist für seine neue Xbox, ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk.

Weihnachtsprodukte müssen weg

All diese Faktoren machen sich die Läden mit dem grossen Ausverkauf zunutze. Ausserdem müssen die Waren mit Weihnachts- und Wintersujets weg: «Gleich nach Weihnachten kommt die Frühlingsware», erklärt Elisabeth Koso vom Kundendienst der Migros, «die Winterprodukte müssen weg.»

Typisch für die Zeit nach Weihnachten ist auch der Umtausch: Die Geschenke gefallen nicht, haben die falsche Farbe oder Grösse. «Besonders Spielzeuge werden umgetauscht», sagt Koso. «Der Grund ist oft, dass man ein Spielzeug doppelt erhalten hat.» Auch bei Manor wurden vor allem Spielzeugautos umgetauscht, sagt Verkäufer Schürmann.

In den Schuh- und Kleiderläden kennt man dieses Problem weniger, wie Silvia Schiavone von Esprit sagt. In der Vorweihnachtszeit seien besonders Gutscheine häufig verkauft worden, wohl um zu vermeiden, dass man etwas kauft, was nicht gefällt. Auch im Drogeriemarkt Müller wurde noch nichts umgetauscht: «Vielleicht wissen die Leute hier eher, was sie wollen», sagt Verkaufsleiterin Majda Fako.