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Die Stadtpolizei Baden ist neu digitaler unterwegs und lässt nun den Einzahlungsschein bei den Bussenzetteln weg. Das kann zu schnellerem Begleichen der Bussen führen, aber auch zu Verzögerungen.
Es ist schnell passiert. Nur ein paar Minuten länger beim Einkaufen verweilt oder in der Apotheke noch mit der Bekannten geplaudert – und schon hat man eine Busse unter dem Scheibenwischer. Das kann auch in Baden passieren. Allerdings: Ab November 2020 wird die Stadtpolizei Baden nur noch Bussen mit QR-Codes, aber ohne Einzahlungsscheine und entsprechenden Hinweis ausstellen. Sie zieht mit, wenn es um digitalen Fortschritt geht.
Der Vorteil: Gebüsste Personen gelangen über den QR-Code direkt zum Online-Bussenschalter der Stadtpolizei Baden. Alternativ kann der Einstieg auch via Internet unter bussen.baden.ch erfolgen. Über das Online-Bussenportal können die Details zur Busse abgefragt werden. Zudem ist auch die direkte Bezahlung (Mastercard, Visa, TWINT und Apple Pay) möglich. Das könnte dazu führen, dass die Stadtpolizei das Geld schneller erhält als bisher, auch wenn dies nicht die Absicht der Neuerung ist.
Ist jemand anderes mit dem Fahrzeug gefahren, können die Daten der betroffenen Person gemeldet werden. Wer mit der ausgesprochenen Busse nicht einverstanden ist, hat wie bisher die Möglichkeit, Einsprache zu erheben.
Personen, die den Online-Bussenschalter nicht nutzen möchten oder nicht können, werden wie bis anhin 30 Tage nach der Ausstellung der Ordnungsbusse eine Übertretungsanzeige mit Einzahlungsschein und den entsprechenden Hinweisen per Post erhalten. Dies wiederum kann dazu führen, dass die Zahlungen später als bisher eintreffen und sich die Leute länger Zeit lassen, um ihre Schulden zu begleichen. Jedoch ist es der Stadtpolizei ein Anliegen, dass man niemanden «abhängen» will, der nicht über die technischen Möglichkeiten verfügt und eine Rechnung mit dem Smartphone bezahlen kann.
Im Kanton Aargau ist die Stadtpolizei Baden das erste Korps, das auf die neue Technologie umsteigt. In der Schweiz haben bereits mehrere Polizeikorps umgestellt, darunter die Stadtpolizei Zürich und die Polizei der Kantone Luzern, Basel-Stadt und St.Gallen. (cri)