Untersiggenthal
Alters- und Pflegeheim «Sunnhalde»: Veraltete Infrastruktur, zu kleine Zimmer – das soll sich ändern

Das Alters- und Pflegeheim «Sunnhalde» ist in die Jahre gekommen: Die Infrastruktur ist überholt und die Zimmer zu klein. Für den geplanten Anbau und eine grundlegende Sanierung wird das Heim rund 20 Millionen Franken investieren.

Carla Stampfli
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Carla Stampfli

Die Infrastruktur ist veraltet, die Zimmer sind zu klein und haben keine Duschen: Das achtstöckige Haus des Alters- und Pflegeheims Sunnhalde in Untersiggenthal zeigt Alterserscheinungen. «Nach 42 Jahren ist es an der Zeit, das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen», sagt Geschäftsleiter Gerhard Weber.

Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, plant die «Sunnhalde», das bestehende Haus aus dem Jahr 1974 mit einem mehrgeschossigen Anbau zu ergänzen. Zudem wird das bestehende Haus grundlegend saniert. Für den Anbau und die Sanierung investiert das Alters- und Pflegeheim insgesamt rund 20 Millionen Franken. «Wir müssen mit der Zeit gehen, sonst zielen wir an den Bedürfnissen unserer jetzigen und künftigen Bewohner vorbei.» Deshalb habe man entschieden, einen Schritt nach vorne zu machen, sagt Weber.

24 Alterswohnungen vorgesehen

Mit der Erweiterung der «Sunnhalde» wird das heutige Angebot von 80 Plätzen zwar nicht vergrössert, jedoch wird es zusätzlich zum Pflegeheim neu 24 Seniorenwohnungen mit eineinhalb bis zweieinhalb Zimmern geben. Diese neue Wohnform soll den Bewohnern ein möglichst autonomes und selbstbestimmendes Leben ermöglichen. Weber: «Natürlich haben die Mieter jederzeit die Möglichkeit, auf die Dienstleistungen des Pflegeheims zurückzugreifen.». Essen, Betreuung, Wäsche waschen, zum Beispiel.

Das achtstöckige Gebäude aus dem Jahr 1974 soll saniert und mit einem Anbau ergänzt werden. Geschäftsleiter Gerhard Weber: «Der Betrieb wird während der ganzen Bauzeit aufrechterhalten.»

Das achtstöckige Gebäude aus dem Jahr 1974 soll saniert und mit einem Anbau ergänzt werden. Geschäftsleiter Gerhard Weber: «Der Betrieb wird während der ganzen Bauzeit aufrechterhalten.»

CES/ZVG

Neben dem Anbau sieht das Projekt des Architekturbüros Otto & Partner und der Losinger Marazzi AG auch eine Autoeinstellhalle mit 40 Parkplätzen für die Wohnungsmieter, Heimbesucher und Mitarbeitenden vor. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Planungs- und Bauarbeiten rund vier Jahre dauern werden. «Der Betrieb wird während der ganzen Bauzeit aufrechterhalten», sagt Weber. Das ist möglich, weil zuerst der Anbau realisiert wird, dann die Bewohner des bestehenden Hauses in den neuen Trakt ziehen. Ist der Umzug erfolgt, wird das alte Gebäude saniert.

Für die «Sunnhalde» ist es nicht das erste Mal, dass sie ihre Infrastruktur erweitert. Bereits 2008 entwarf die Badener Meier Leder Architekten AG einen zweigeschossigen Anbau. Damit wurde das damalige Platzangebot von 52 um 28 aufgestockt. Dass nach dem zweiten Umbau keine zusätzlichen Plätze entstehen, ist nicht etwa eine Fehlplanung. Denn: «Wenn wir merken, dass die Nachfrage nach Pflegezimmern steigt, haben wir die Möglichkeit, die Seniorenwohnungen unkompliziert umzuwandeln», sagt Gerhard Weber. Die Leitungen würden etwa so verlegt, dass diese mit wenig Aufwand in den umgestalteten Räumen angeschlossen werden können. «Damit bleiben wir auch in Zukunft flexibel.»

Baustart soll 2017 erfolgen

Nicht nur für die Bewohner wird sich nach erfolgtem Umbau einiges ändern, sondern auch für das Personal: Neu wird die Pflege in den ersten vier Geschossen des bestehenden Hauses und des Anbaus ihren Platz finden, in den oberen Etagen hingegen die Wohnungen. «Mit dieser Aufteilung können wir die Pflege auf einer breiteren Fläche verteilen. Zuvor belegte die Abteilung die ganzen acht Stockwerke des alten Hauses», sagt Weber.

Noch liegt das Baugesuch zwar nicht auf, doch rechnet der «Sunnhalde»-Geschäftsleiter damit, dass im Herbst 2017 der Spatenstich stattfinden kann.