Baden
Alu, PET und Kehricht – aber kein Papier und Essensreste: Stadt führt Recycling-Stationen fix ein

Passanten können in der Innenstadt ab kommendem Jahr PET, Alu und Kehricht getrennt wegschmeissen. Die Stadt will aus dem Pilotversuch eine definitive Sache machen.

Sabina Galbiati
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Recyclingstationen: Ab kommendem Jahr sollen sie nun fix eingeführt werden.

Recyclingstationen: Ab kommendem Jahr sollen sie nun fix eingeführt werden.

Zur Verfügung gestellt

Dieses Jahr waren die Recycling-Stationen in der Innenstadt nur ein Testlauf. Ab kommendem Jahr sollen sie nun fix eingeführt werden. Jeweils von Frühling bis Herbst werden dann an stark frequentierten Orten Recycling-Stationen für Alu, PET und herkömmlichen Kehricht installiert. Das Pilotprojekt, das im Rahmen einer Petition auf der Online-Plattform petitio.ch durchgeführt wurde, sei erstaunlich gut verlaufen, heisst es seitens des städtischen Werkhofs.

«Anders als bei früheren Versuchen scheinen die Leute inzwischen sensibilisierter zu sein, was das Abfalltrennen betrifft», vermutet Werkhofleiter Thomas Stirnemann als einen der Gründe. Entscheidend sei auch die Einfachheit des Trennsystems mit drei Abfallcontainern nebeneinander für Alu, PET und Kehricht. «Es ist eine simple und kostengünstige Konstruktion, die für die Benutzer und unsere Werkhofmitarbeiter sehr einfach zu handhaben ist.»

Machen Sie mit

Petitio.ch ist die neu lancierte Petitions-Plattform der «Nordwestschweiz», zu der auch diese Zeitung gehört. Jeder Bürger kann einfach und schnell ein lokales Anliegen aufschalten und dafür Unterstützer sammeln. Bei genügend Stimmen wird die Petition der zuständigen Gemeinde übermittelt. Mehr Infos auf petitio.ch.

Beim Pilotversuch testete der Werkhof auf dem Theaterplatz eine Station mit zusätzlichen Behältern für Papier und sogar Essensreste. «Diese wurden aber kaum genutzt. Deshalb werden wir künftig darauf verzichten», sagt Stirnemann.

Nebst den bisherigen Standorten wie etwa dem unteren Bahnhofplatz, Schlossbergplatz oder Theaterplatz ist noch offen, ob weitere Standorte hinzukommen. Möglich wären etwa auch Recycling-Stationen an der Limmatpromenade oder im Kurpark. «Wir würden an diesen Orten aber zuerst prüfen, wie gut ein Abfalltrennsystem genutzt wird.»

Was die Kosten betrifft, so könne man die Recycling-Stationen mit den bestehenden Ressourcen bewirtschaften. «Sie verursachen also keine Mehrkosten für die Stadt», ergänzt Stirnemann.

275 Unterstützer

Initiant der Petition war der Jungfreisinnige Robin Röösli aus Freienwil. Der 22-jährige Wirtschaftsstudent startete die Petition im Februar. Innert kürzester Zeit fand sein Anliegen 275 Unterstützer, sodass die Petition nach Ablauf der 30-tägigen Frist der Stadt Baden überreicht werden konnte. Die Stadt hatte sich daraufhin entschieden, auf dem untern Bahnhofplatz und dem Theaterplatz einen bis zum Herbst befristeten Pilotversuch durchzuführen.

Initiant kontrollierte selber

Röösli sagt auf Anfrage: «Ich freue mich sehr, dass die Stadt aus dem Pilotversuch ein dauerhaftes Projekt macht.» Dies bestätige, dass seitens der Bevölkerung das Bedürfnis da sei, den Abfall zu trennen. Röösli war während des Pilotversuchs selber mehrmals vor Ort. «Ich wollte sehen, wie gut die Trennstationen funktionieren.» Als Petitionär sei dies das Mindeste, was er habe machen können. «Natürlich war ich auch neugierig, wie die Recycling-Stationen bei der Bevölkerung ankommen.»

Schade sei einzig, dass die Station auf dem Theaterplatz, wo zusätzlich Behälter für Altpapier und Essensreste vorhanden waren, nicht so gut genutzt worden sei. «Unabhängig davon ist es grossartig, dass die Stadt sich auf das Projekt eingelassen und so viel Interesse gezeigt hat.» Nun könne sich Baden bei den Schweizer Städten zu den Vorreitern in Sachen Recycling zählen, sagt Röösli.