Baden
Am Fantoche gibts Salami-Reh statt Reh-Salami

Bereits am Dienstag gehts los: An sechs Tagen werden in Baden und Wettingen zahlreiche Filme rund um das aktuelle Animationsfilmschaffen gezeigt. Das sind die Herzstücke am 10. internationalen Animationsfilmfestival Fantoche vom 4. bis 9. September.

Corinne Rufli
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Das sind die Herzstücke am 10. internationalen Animationsfilmfestival Fantoche
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Fokus Zukunft – «Fast Film» von Virgil Widrich (2003) «Die Zukunft ist auch nicht mehr, was sie mal war» – dieses Motto dient dem Fantoche dazu, lustvoll und provokativ zu debattieren und sich Gedanken zu Visionen und Utopien längst vergangener Zeiten zu machen.
Internationaler Wettbewerb – «Tram» von Pavlátová (2012) Der «Internationale Wettbewerb» präsentiert weltweite Neuheiten und einfallsreiche Schöpfungen im animierten Kurzfilmschaffen. Er ist ein dichtes Konzentrat des aktuellen Animationsfilms und will die Diversität des Mediums zeigen. Der «Internationale Wettbewerb» ist zusammen mit dem «Schweizer Wettbewerb» das Herz von Fantoche.
Fokus Tschechien – «Fimfárum The Third Time Lucky» (2011) Wer einen Blick auf die Geschichte des Animationsfilms wirft, trifft unweigerlich auf die ehemalige Tschechoslowakei. Gerade während der 1950er- bis 1980er-Jahre war das tschechische Animationsfilmschaffen in einer Hochblüte.

Das sind die Herzstücke am 10. internationalen Animationsfilmfestival Fantoche

Zur Verfügung gestellt

Als Charly, das Reh, die Rüebli-Blume frisst, freut sich der Wurstmensch gar nicht. Es kommt zum Zweikampf zwischen Fleischmensch und Salami-Reh. Mensch entwickelt Superman-Kräfte und dem Reh wächst ein tödliches Geweih. In den blutigen Kampf mischt sich auch noch ein Drache. Der Kurzfilm von Christian Hippchen, «Charly, das Reh», besteht aus Fleisch- und Gemüsestücken und endet auf dem Friedhof.

Der Animationsfilm läuft im Programm «Vom Ernst der Dinge» für Jugendliche ab 13 Jahren. Kinder und Jugendliche stehen im Fokus von Fantoche, des internationalen Festivals für Animationsfilm. Doch auch «Tschechien», die «Zukunft» und der «Internationale und der schweizerische Wettbewerb» sind im Zentrum der 10. Ausgabe der grössten Schweizer Trickfilmschau.

Technische Knackpunkte

Bereits am Dienstag gehts los: An sechs Tagen werden in Baden und Wettingen zahlreiche Filme rund um das aktuelle Animationsfilmschaffen gezeigt. Wie hält sich der Stresspegel in der Fantoche-Hauptzentrale auf dem Merkerareal? «Das Fantoche-Schiff ist auf Kurs, es läuft alles wie geplant», sagt Angela Wettstein, kaufmännische Leiterin des Festivals.

Zusammen mit Annette Schindler, der künstlerischen Leiterin, bildet sie das neue Dreamteam hinter dem erfolgreichen Festival. «Die letzten Tage vor dem Start sind von Aufregung, Vorfreude und Stress geprägt», sagt Wettstein. «Der Endspurt braucht gute Nerven.»

Die Knackpunkte seien besonders technischer Art: Die vielen Filme müssen zuerst an die richtigen Kinos verteilt werden, und dann müsse getestet werden, ob sich die verschiedenen Formate der Kurzfilme schnell hintereinander abspielen lassen. «Manche Filme werden auf einem USB-Stick geliefert, andere als grosse 35-mm-Filmrollen mit einem Lastwagen aus Tschechien», sagt Wettstein. «Je näher das Festival kommt, desto flexibler müssen wir Lösungen finden.» Einen Wunsch hat Angela Wettstein noch: «Ich will das schöne Wetter zurück.»

Infos und Tickets über www.fantoche.ch und www.starticket.ch