Die Musikgesellschaft nahm für einmal Bezug auf die Oscar-Verleihungen. Sie präsentierte ein Unterhaltungskonzert unter dem Motto «And The Winner Is…?». Mit von der Partie waren zwei professionelle Gesangssolisten.
Wer erinnert sich nicht an den Streifen «Bodyguard» aus dem Jahre 1992, in welchem die inzwischen verstorbene Starsängerin Whitney Houston ihren grössten Welthit «I Will Always Love You» aufführte? Auf der Ehrendinger Bühne interpretierte die speziell engagierte Musical-Darstellerin Marisa Jüni den Song. Wechselnd zwischen Brust- und Kopfstimme meisterte sie dieses schwierige und berührende Stück hervorragend und mit der Klangfarbe ihrer Stimme blieb manch ein Auge nicht mehr trocken.
Dezent begleitet wurde sie von der mit einem Keyboard besetzten Musikgesellschaft, die somit den harmonischen und rhythmischen Rahmen schuf. Mit Markus Müller, alias Enrico Magaldi, hatten die Ehrendinger Musikanten einen weiteren Musical-Darsteller und Gesangssolisten engagiert. Er interpretierte gekonnt die «Queen»-Paradenummer «The Show Must Go On» aus der Feder des legendären Freddie Mercury. Magaldi amtierte ausserdem auch als Moderator während des ganzen Konzerts.
Die Idee mit dem professionellen Gesang stammt vom neuen Dirigenten Balz Burch. Burch ist preisgekrönter Komponist und hat selbst auch ein Musical geschrieben. Man müsse dem fernsehverwöhnten Publikum heute Aussergewöhnliches bieten, erklärte er. Mit «08-15-Konzerten» liessen sich keine Besucher mehr anlocken, so Burch weiter. Die Anpassung der Blasmusik-Arrangements hatte Burch selbst vorgenommen, wurden doch die Melodiestimmen gesungen, statt geblasen.
Insgesamt fünf Proben hätte man mit den Künstlern durchführen können. Das Experiment hätte aber schon etwas Überzeugungsarbeit bei den Musikanten gebraucht, erklärte Burch. Dieses ist aber bestens gelungen, wie sich die Besucher überzeugen konnten. Die beiden Musical-Künstler überzeugten auch mit Gesangsduetten wie zum Beispiel das von Frank und Nancy Sinatra bekannte «Somethin’ Stupid».
Selbstverständlich boten die Ehrendinger Musikanten auch Stücke ohne Gesang. James Lasts «Morgens um Sieben» mit den entzückenden Einwürfen der Piccolo-Flöte zum Beispiel, oder die «Kilkenny Rhapsody», eine folkloristische Erzählung aus Irland, welche frenetischen Applaus fand. Schliesslich klang der Abend aus mit einem Gesangsduett, der einstigen Abschiedsmelodie der schwedischen Popgruppe Abba: «Thank You For The Music».