Die Stützpunktfeuerwehr Baden stellte in der Altstadt ihr Können unter Beweis. Zudem wurden zwei verdiente Feuerwehrleute aus dem Dienst verabschiedet.
Auf dem Cordulaplatz in Baden steht ein demoliertes Auto. Die Spuren zeigen, dass dieses mit hoher Geschwindigkeit in die Gummi-Säule «Stack» gefahren sein muss und rund zwei Meter zurückgeworfen wurde, sodass die Insassen das Fahrzeug nicht mehr verlassen können. Zum Glück kündigt sich die Feuerwehr mit lautem Gebimmel und einer etwas quäkender Sirene bereits an.
Gekonnt steuert Lukas Zimmermann, der nach einer 17-jährigen Feuerwehrkarriere noch weitere vier Jahre als Fahrlehrer für die Feuerwehr diente, das erste Feuerwehrfahrzeug der Stadt Baden aus dem Jahr 1927 an den Einsatzort. Sprungbereit sitzen zwei altgediente Feuerwehrmänner, die Ende Jahr in den Ruhestand treten, auf den hölzernen Sitzen. Mit Stahlhelm und Geissfuss bewehrt steigen Hauptmann Fabian Engel und der Gefreite Christoph Konrad aus, um den Verunfallten Hilfe zu bringen.
Schnell zeigt sich, dass trotz viel Erfahrung mit alten Mittel bei modernen Fahrzeugen nicht viel bewirkt werden kann. Zum Glück trifft wenige später die Strassenrettungsgruppe mit dem modernen Mitteln ein. Ruckzuck können die eingeklemmten Personen gerettet werden.
Auch beim zweiten Szenario der Hauptübung, einem Brand an der Ecke Rathausgasse 7/Löwenplatz 8, zeigt sich, dass das Retten und die Brandbekämpfung mit modernen Mitteln wesentlich effizienter ausgeführt werden können. Den um Hilfe schreienden Figuranten wird zunächst etwas bange zu Mute. Zur Unterstützung erscheinen nämlich die Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen mit ihrer Drehleiter aus dem Jahr 1956 sowie die Kameraden der Stützpunktfeuerwehr Dietikon mit ihrem Packard Oldtimer.
Sie übernehmen jedoch vom Einsatzleiter Fabian Engel den Auftrag Sichern der Rathausgasse, sodass wenig später die Badener Mannschaft die Rettungs- und Löschaufträge übernehmen kann. Es zeigt sich, dass dank Atemschutzgeräten, Lüftern, Hohlstrahlrohren, Autodrehleitern und vor allem auch dank gut ausgebildeten Feuerwehrleuten dem Schrecken eines Altstadtbrandes die Spitze gebrochen werden kann.
Einen speziellen Moment erlebte Fabian Engel. Er ist ein Urgestein des Aargauer Feuerwehrwesens und tritt Ende 2019 nach 34 Jahren Dienst für die Feuerwehr Baden und 27 Jahre als Instruktor der Aargauischen Gebäudeversicherung in den wohlverdienten Ruhestand.
Er absolvierte 1642 Übungen und bestritt 2200 Einsätze. Christoph Konrad mit 27 Dienstjahren brachte es auf 840 Übungen und 877 Einsätze zugunsten der Bevölkerung. Beiden ist für ihr grosses freiwilliges Engagement für die Sicherheit in der Stadt Baden herzlichst zu danken, schreibt die Feuerwehr. (az)