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Die Stadt Baden bewilligte eine elfstündige Party im Graben an der Limmat. Das Fest am Nationalfeiertag stiess der Nachbarschaft teilweise sauer auf.
Zum dritten Mal luden die beiden Badener Clubs «Kiste» und «ZuDir» zur sogenannten «Zuflucht»-Party im Graben direkt unter der Hochbrücke. Der Zufall wollte es, dass der Anlass dieses Jahr am 1. August stattfand. Die Veranstalter errichteten verschiedene Bars und eine Bühne, auf der Künstler wie «Schnauz, Bart & Locke» auftraten. So harmlos dieser Name klingt: Auf der anderen Seite der Limmat, in den Quartieren Schartenstrasse und St.-Anna-Weg, nervten sich Bewohner über die Lautstärke der Party — obwohl diese von der städtischen Gewerbepolizei bewilligt wurde und die Veranstalter die Nachbarn mit Flugblättern auf den Anlass aufmerksam machten.
Die Musik — sie lief von 13 bis 24 Uhr — passte nicht allen. Noch am 1. August sandte eine Anwohnerin dem Stadtrat ein E-Mail, das auch der Aargauer Zeitung vorliegt. Darin heisst es: «Praktisch den ganzen Tag von einem alles durchdringenden Bass gepiesackt zu werden, treibt uns an die Grenze des Ertragbaren.» Die Anwohnerin des St.-Anna-Wegs schreibt, sie und andere Anwohner seien nicht gewillt, derartige Belästigungen einfach so hinzunehmen: «Es obliegt der Sorgfaltspflicht der Behörde, für die Gesundheit ihrer Bürger zu sorgen. Sie haben uns den 1. August gründlich verdorben.»
Trotz der Vorwürfe: Alles verlief im legalen Rahmen. Denn die Stadtpolizei mass die Lautstärke der Musik; diese überschritt die bewilligten Grenzwerte nicht. Um die Bewilligung zu erhalten, mussten die Veranstalter ein ausführliches Konzept einreichen. Schliesslich erwarteten sie 600 bis 800 Besucher an der beliebten Party.
Auf Anfrage schreibt Jacqueline Keller, Leiterin Kommunikation der Stadt Baden: «Der Stadtrat bedauert, dass Bürgerinnen und Bürger in ihrer Ruhe am 1. August gestört worden sind, und will bei künftigen Bewilligungen noch besser auf die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung eingehen.» (deg)