Ein Badener Einwohner ärgert sich, dass Grünabfall nach dem Hagelsturm von Ende Mai teils nicht mitgenommen wurde. Der Werkhof kontert die Kritik.
Was war das für ein Hagelsturm, der am Mittwoch vor einer Woche über Baden fegte. Während mehr als einer halben Stunde prasselten die Hagelkörner vom Himmel und verwandelten die Stadt für kurze Zeit in eine Winterlandschaft. Unter das Weiss der Hagelkörner mischte sich dabei saftiges Grün. Dieses rührte vom Laub her, das der Hagel von den Bäumen geschlagen hatte. Manch Gartenbesitzer dürfte die darauf folgenden Tage damit beschäftigt gewesen sein, dieses Laub einzusammeln und mit der Grünabfuhr zu entsorgen.
So auch Helmut Prokesch, der an der Mellingerstrasse in Baden wohnt. «Aus dem Hagelsturm resultierte ein total zerstörter Garten, was wiederum zu einer extremen Menge Grünabfuhr geführt hat», schreibt er in einer Mail an die Redaktion. Er habe am darauffolgenden Mittwoch – immer mittwochs kommt die Grünabfuhr vorbei – das gesammelte Grünzeug zur Entsorgungen bereitgestellt. «Doch die Grünabfuhr weigerte sich, aus Gründen, die ich nicht begreife, die zusätzliche Menge Grün mitzunehmen», enerviert sich Prokesch. «Ich kann dieses Vorgehen überhaupt nicht verstehen.» Der eigentlich Grünabfuhrkübel sei voll gewesen; daneben hätten zwei gefüllte schwarze Kübel mit dem vom Hagel zerschlagenen Gartenpflanzen gestanden. «Reicht es nicht, wenn wir Steuern bezahlen? Müssen wir jetzt als Bürger die Grünabfuhr bestechen?»
Thomas Stirnemann, Leiter Werkhof Baden, hat zwar ein gewisses Verständnis für die vereinzelten Meldungen, hält aber fest: «Auch der Werkhof hatte zu tun mit der Reinigung der Strassen und Gehwege sowie der Instandstellung der Grünanlagen und dem Unterhalt der Bäche.» Die mit der Grünabfuhr beauftragte Firma hat die Anweisung, strikte nur mit Vignetten versehene Behälter mitzunehmen. «Wir bedienen in der Stadt Baden rund 3000 Liegenschaften respektive rund 10'000 Haushalte. Würde man hier Ausnahmen machen, gäbe es damit eine Ungleichbehandlung gegenüber denjenigen, die sich selbst organisieren.» Stirnemann empfiehlt, den Grünabfall auf mehrere Abfuhren zu verteilen oder mit Vignetten für Einzelleerungen bereitzustellen. «Ausnahmsweise haben wir den Hagelsturm-Betroffenen angeboten, den zusätzlichen Grünabfall bei uns im Werkhof in der Grünmulde gratis zu entsorgen.»