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Trotz «Strukturwandel im Detailhandel» gab es viele Interessenten für die Mietflächen in der Cordulapassage in Baden. Nur ein grosser Detailhändler als Kunden-Magnet hat sich nicht gefunden.
Seit gestern stehen die vier Mieter in der künftigen Cordulapassage fest. Es sind dies ein Café, ein Dienstleister aus dem Beauty-Bereich, ein orientalisches Bistro sowie ein Express-Lebensmittelgeschäft.
Letzteres darf unter der Woche bis Mitternacht geöffnet haben; am Wochenende sogar bis 2 Uhr morgens. «Das Ziel ist es, dass die Passage im Hinblick auf eine gute Sozialkontrolle auch an Tagesrandzeiten gut belebt ist», sagt Manfred Schätti, Leiter der Abteilung Immobilien bei der Stadt Baden.
Aus diesem Grund habe die Stadt von Montag bis Samstag auch Mindestöffnungszeiten von 9 bis 19 Uhr festgelegt. «Doch in den Cafés wird man sicher auch schon früher mit Kaffee und Gipfeli bedient», ist Schätti überzeugt.
Die Stadt sei daran interessiert, dass die Cordulapassage gegenüber den Kunden als Einheit auftritt und die gesetzlichen Möglichkeiten bei den Geschäftsöffnungszeiten ausgenützt würden. Sonntags kann ein Ruhetag eingelegt werden.
Dies gilt nicht für das Geschäft «7-Day-Shop», das auch am Sonntag offen haben wird. «Diese längere Betriebsführung ist unter Einhaltung gewisser arbeitsrechtlichen Bedingungen möglich», erklärt Schätti.
Die Abteilung Immobilien habe bereits vor rund zwei Jahren mit der Vermarktung der Flächen begonnen und erste Gespräche geführt. «Hauptkriterium war dabei ein guter und attraktiver, am Zielpublikum ausgerichteter Ladenmix», so Schätti.
Die Cordulapassage werde eine öffentliche und stark frequentierte Zone sein. «Deshalb suchten wir Geschäfte, die auf die Bedürfnisse der Passanten ausgerichtet sind.» Weiter war es das Ziel, Leerstände zu vermeiden und marktkonforme Mieten zu generieren. «Wobei mit dem Strukturwandel im Detailhandel aber auch die Preise unter Druck geraten sind», sagt Schätti.
Mit der Auswahl der vier Mieter sei man sehr zufrieden, «weil sie den obengenannten Kriterien entsprechen. Wir sind über 60 potenzielle Mieter – vor allem regionale und lokale Gewerbetreibende – entweder aktiv angegangen oder solche haben sich direkt bei der Stadt Baden gemeldet», verrät Schätti.
Zudem sei die Abteilung Immobilien am Stammtisch Einkaufsstadt, der unter der Leitung der Abteilung Standortmarketing stattfindet, regelmässig vertreten und kenne daher die aktuellen Entwicklungen des Gewerbes.
Dass die Stadt Baden nun vier attraktive Mieter präsentieren könne, sei umso erfreulicher, weil sich seit dem Entscheid des Einwohnerrates für die Realisierung dieser Läden die Situation verschärft habe. «Für die Flächen bestand seitens der klassischen Detaillisten kaum eine Nachfrage, weshalb es uns auch nicht gelungen ist, einen grossen Detailhändler als Magneten als Mieter zu gewinnen, was wir ursprünglich angestrebt hatten», sagt Schätti.
Zudem stellte es sich als grosse Herausforderung heraus, einen Standort zu vermieten, der zum Start der Vermarktung noch nicht real war und nur auf dem Plan existierte. «Gerade die grossen Detaillisten wollten hier keine Experimente eingehen, da noch keine Erkenntnisse über die tatsächlichen Frequenzen vorliegen.»
Umso erfreulicher sei es, dass die vier nun gewonnen Mieter an das Potenzial des Standorts glauben. «Wir sind überzeugt, dass diese vier Geschäfte und Lokale mit ihrem Angebot frischen Wind in die Stadt bringen und den Einkaufsstandort Baden aufwerten werden», sagt Schätti.