Baden/Brugg
Auch «Dr Schacher Seppli» gratulierte den Schwingern zum grossen Jubiläum

Der Schwingklub Baden-Brugg feierte sein 100-Jahr-Jubiläum und präsentierte dabei eine Vereinschronik.

Ernst Meier
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Schwingklub Baden-Brugg
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Die Geschwister Rymann, die Kinder des legendären Jodlers Ruedi Rymann, an der Jubiläumsfeier vergangenen Sonntag.
Das Rangschwinget 1918 auf der Baldegg.
Rudolf Kunz gründete den Schwingklub Baden-Brugg.

Schwingklub Baden-Brugg

ZVG

Es war der 16. Dezember 1917 nachmittags um 3 Uhr, als in Baden 16 junge Männer zusammenkamen und den ersten Schwingklub im Kanton Aargau gründeten. Auf den Tag genau 100 Jahre später feierte am Samstag im Grand Casino der «Schwingklub Baden-Brugg» sein grosses Jubiläum. Klubpräsident Roman Wyler durfte mit rund 120 Gästen auf die bewegenden 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Der frisch gewählte Badener Stadtammann Markus Schneider und der Aargauer Nationalrat Thierry Burkart ehrten das stimmungsvolle Fest mit einer Ansprache.

In den Wirren des Ersten Weltkriegs entstand auf Initiative des bekannten Kranzschwingers Rudolf Kunz im damaligen Restaurant Rheinfelderhalle nahe der Hochbrücke der Schwingklub Baden-Brugg. «Da der Klub noch finanzschwach ist, wäre zu erwarten, dass er recht viele Mitglieder erhalte. Wir wünschen dem Benjamin der Sport-Vereine ein gutes Fortkommen und Glück», schrieb das «Badener Tagblatt» am 18. Dezember 1917.

Die positiven Wünsche der Presse kamen gut an. Bereits im August 1918 führte der Verein das erste Schwingfest auf der Baldegg durch. Dank BBC-Gründer Walter Boveri konnten die Schwinger in den 1920er-Jahren auch im Winter ihre Technik perfektionieren. Der Unternehmer stellte ihnen seine Reithalle zur Verfügung. Über 100 Kranzschwinger, davon 8 sogenannte «Eidgenossen», hat der Schwingklub Baden-Brugg hervorgebracht. Heute trainieren die Sportler in den Klublokalen in der Badener Aue und im Brugger Schachen.

Zahlreiche Anekdoten aus der bewegenden Vereinsgeschichte erfuhren die Gäste im Grand Casino. Festgehalten sind die Geschichten in einem Buch. Höhepunkt des Jubiläumsabends war die Präsentation der 280-seitigen Vereinschronik. Der Klub hat in aufwendiger Arbeit die Klubgeschichte sorgfältig aufgearbeitet. Das Buch enthält viele sehenswerte Fotos – beispielsweise von den ersten Schwingfesten auf der Baldegg und dem Bözberg oder vom Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest 1970 in Dättwil. 20'000 Schwingerfreunde kamen aus der ganzen Schweiz in die Esp-Arena nach Baden. Parkieren durften sie auf der A1 vor dem Baregg-Tunnel. Der Autobahnabschnitt war damals fertig gebaut, aber noch nicht eröffnet.

Volkstümlich umrahmt wurde die Jubiläumsfeier von den «Bözberg Buebe» und den «Geschwister Rymann». Die beiden Töchter und der Sohn des legendären Jodlers Ruedi Rymann (1933–2008) erfreuten die Gäste mit Klassikern wie «Dr Gemsjäger» und «Dr Schacher Seppli».

271 Mitglieder

Kerngesund nimmt der Schwingklub Baden-Brugg das zweite Jahrhundert in Angriff. 271 Mitglieder zählt man heute – darunter 15 Aktivschwinger und 18 Jungschwinger. Der prominenteste Athlet des Klubs ist der 94-fache Kranzschwinger und dreifache Eidgenosse Christoph Bieri aus Untersiggenthal. Nächste Höhepunkte in der Vereinsgeschichte werden der Aargauer Kantonale Nachwuchsschwingertag und der traditionelle Bözbergschwinget am Pfingstwochenende 2018 sein.

Die Vereinschronik «100 Jahre Schwingklub Baden-Brugg» kann zum Preis von 30 Franken per E-Mail bestellt werden: info@skbadenbrugg.ch