Simon Libsig veröffentlicht sein drittes Kinderbuch. Doch dieses Mal gibt es etwas Besonderes: Zu der Geschichte gibt es Bilder zum selber Ausmalen – wie beispielsweise bei den kultigen Globi-Büchern.
Der Grumpel-Gnom Reflux Grimmassi und seine Gefährtin Schnecke leben im Land Schwadusien. Ihr Abenteuer nimmt seinen Lauf als sie sich auf den Weg zum Süssigkeitenmarkt begeben. Was harmlos beginnt, endet mit dem Zerfall ihrer Welt.
Diese skurrile Geschichte der zwei Gefährten findet sich im neuen Kinderbuch «Grimmassi & Schnecke – ein Märchen zum Ausmalen» von Autor Simon Libsig. Für sein drittes Kinderbuch, nach «Auf, zum Mond» und «s’Postfächli 737», arbeitete der 38-jährige Badener mit Nora A. Gerber zusammen.
Die Studentin und Innenausbauzeichnerin entwarf die Illustrationen. Gerber, die Vermittlung von Kunst und Design an der Zürcher Hochschule der Künste studiert, hegte schon lange den Wunsch, ein Kinderbuch zu illustrieren.
Vor den Semesterferien im vergangenen Sommer wagte sie sich dann, Libsig anzufragen. Als die beiden sich trafen, kamen sie schnell auf einen Nenner. Libsig verfasste die Geschichte im Nu, sodass Gerber sich ans Zeichnen machen konnte.
«Der Text und die Illustrationen haben sich gegenseitig beeinflusst. Ich habe anhand der Zeichnungen kleine Änderungen im Text vorgenommen», sagt Libsig. Beide schätzten die Zusammenarbeit. «Wir waren sehr effizient und strukturiert, obwohl wir keine Terminpläne hatten», sagt die 24-Jährige und Libsig fügt an: «Ich wäre jederzeit für ein weiteres Projekt mit Nora zu haben.»
Das Besondere an Libsigs und Gerbers Kinderbuch ist die Tatsache, dass es ein Märchen zum Ausmalen ist. Das Buch besteht aus 24 Seiten, wovon 13 nicht koloriert sind und auf 11 nur ein Element eingefärbt ist. «Neben Globi-Heftern sind mir keine Märchen, die man ausmalen kann, bekannt. Entweder gibt es Märchen oder Ausmalbücher», sagt Libsig.
Originell verpackt ist das Werk in einer Metallbox, darauf das Coverbild im Siebdruck. Zudem sind in der Box zwei Farbstifte enthalten , die trocken oder mit Wasser benützt werden können.
Die Box sei multifunktional, man könne das Buch rausnehmen, die Box mit noch mehr Stiften füllen und überall hin mitnehmen, so Libsig. «Jeder ist frei, sich die Geschichte selber auszumalen, und jeder kann entscheiden, wie farbig sie wird», fügt der Autor an.
Gerber hat darauf geachtet, dass die Illustrationen nicht wie perfekte Fotos wirken, sondern, dass sie fantasievoll sind. «Im Buch darf eine Blume zerknüllt oder viereckig sein und muss nicht wie eine echte Blume aussehen», sagt die Rütihoferin.
Explizit an Kinder gedacht, hat Libsig beim Verfassen der Geschichte nicht. «Im Vordergrund stand für mich, eine coole Geschichte zu entwerfen.» Wert gelegt hat der Autor darauf, dass auch Erwachsene etwas von der Geschichte haben. «Es passiert viel zwischen den Zeilen und Bildern.» So werden Themen wie Gesellschaftsausschluss oder Sucht behandelt.
Libsig, der an seinem zweiten Roman arbeitet, sieht im Schreiben kurzer Geschichten eine gewisse Freiheit: «Man kann sich treiben lassen. Die Geschichte hat sich wie von selbst fortgeschrieben.»
Nach einem halben Jahr Arbeit konnten Libsig und Gerber gestern ihre Werke erstmals bestaunen. Gemeinsam mit Freunden und Familie packten sie die 1000 Exemplare und 2000 Farbstifte in die Metallboxen und brachten diese abends in die Badener Buchhandlungen Thalia und Librium sowie zum Beratungscenter Info Baden. Für 30 Franken können Leser, Vorleser und Ausmaler erfahren, wie die Geschichte von Reflux Grimmassi und Schnecke ausgeht.