Technologiekonzern
Aufatmen: Ansaldo Energia bleibt in Baden

2019 muss Ansaldo aus den Pavillons an der Römerstrasse ausziehen. Doch Ansaldo will in Baden bleiben, die Suche nach neuen Räumen läuft.

frederic härri (Text und Foto)
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Der Sitz von Ansaldo Schweiz befindet sich an der Badener Römerstrasse. AZ-Archiv

Der Sitz von Ansaldo Schweiz befindet sich an der Badener Römerstrasse. AZ-Archiv

Erfreuliche Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Baden: Ansaldo Energia Switzerland, die Schweizer Tochter-Gesellschaft des italienischen Technologiekonzerns, bleibt der Stadt über 2019 hinaus erhalten. «Wir haben uns entschieden, dass wir unbedingt am Standort Baden bleiben möchten», sagt Geschäftsführer Jürg Schmidli.

Ansaldo wird ab 2019 aber in neuen Räumlichkeiten beheimatet sein. Die Gebäude, die die Firma zurzeit an der Römerstrasse mietet, sollen übernächstes Jahr in Wohnungen umgewandelt werden. «Aus diesem Grund waren wir gezwungen, uns nach neuen Räumlichkeiten umzusehen», sagt Schmidli. Dessen sei man sich aber bereits bewusst gewesen, als man 2015 in die Gebäude einzog.

Wo sich Ansaldo Energia zukünftig einquartieren wird, ist Stand jetzt nicht definitiv. Man befinde sich zwar in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Vermietern, ein Vertrag sei aber noch nicht unterschrieben worden, wie Schmidli erklärt.

Zum Umzug möchte sich das Unternehmen deswegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht offiziell äussern. Der Energie-Konzern hatte sich Anfang 2015 in Baden angesiedelt, um das Gasturbinengeschäft von Alstom zu übernehmen. In den vier Pavillons an der Römerstrasse sind derzeit 420 Mitarbeiter in den Bereichen Technologie- und Produktentwicklung sowie im Verkauf angestellt. Diese sind im Zuge der Intervention der Europäischen Wettbewerbskommission im September 2015 von Alstom – statt zu GE – zu Ansaldo transferiert worden.

Mit der Firma Doosan erhält das Unternehmen künftig zusätzliche Konkurrenz im Gasturbinengeschäft. Der südkoreanische Grosskonzern hatte vor kurzem ein Forschungsbüro in Baden gegründet. «Jeder Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich Gasturbinen ist ein potenzieller Konkurrent für uns», sagt Jürg Schmidli.

Dass sich Doosan in Baden niedergelassen hat, habe allerdings keine Auswirkungen auf die Strategie von Ansaldo. Schmidli: «Wir werden weitermachen wie bisher.» Vor einigen Jahren habe noch eine enge Zusammenarbeit mit Doosan bestanden, diese sei aber beendet worden, als Alstom Teile des Gasturbinengeschäfts übernahm. Auf eine weitere Kooperation angesprochen, antwortet Schmidli, dass es zurzeit keine Bemühungen geben würde, diese wieder aufzunehmen.