Startseite
Aargau
Baden
Ein Schweizer Kokain-Dealer wollte reinen Tisch machen. Deswegen stellte er sich der Polizei und schwärzte seinen Kollegen an. Vor dem Bezirksgericht mussten sich beide wegen Drogenhandels verantworten.
Mit 94 Portionen Kokain im Magen reiste ein Brasilianer in die Schweiz ein. Fast ein Kilo des weissen Pulvers schmuggelte er so ins Land. Seine Abnehmer: Ein Schweizer und ein Bosnier aus der Region. Was die beiden Arbeitslosen nicht selbst konsumierten, verkauften sie an andere.
Doch der 31-jährige Schweizer bekam kalte Füsse. Nicht zuletzt, weil sein Komplize drohte, ihn umzubringen. «Der Beschuldigte übergab der Polizei rund 190 Gramm Kokain und wollte mit seinen Aussagen reinen Tisch machen», erklärt Staatsanwalt Beat Richner gegenüber Tele M1.
Vor dem Bezirksgericht Baden mussten sich beide Angeklagten wegen gewerbe- und bandenmässigem Kokain-Handel verantworten. Der 37-Bosnier verweigerte die Aussage. Er sitzt bereits seit rund einem Jahr in Untersuchungshaft. Der Schweizer hingegen berichtete detailliert über seine Zeit als Dealer. Als er gemerkt habe, wie tief er drinstecke, habe er sich den Behörden gestellt.
Diese Ehrlichkeit wirkte sich vor Gericht strafmildernd aus. Der Schweizer wurde zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Davon muss er ein halbes Jahr absitzen. Sein ehemaliger Komplize erhält dreieinhalb Jahre. (cze)