Die Ausgrabung in Künten liefert neue Ergebnisse: Es wurden zwei prähistorische Siedlungen entdeckt. Ausserdem fanden Die Archäologen eine neolithische Steinbeilproduktion. Solche Funde sind äusserst selten.
Seit Mitte Oktober läuft die Ausgrabung in der Flur Chüeweid in Künten. Weil auf dem Areal im Frühling 2012 gebaut wird, entschied sich die Kantonsarchäologie Aargau damals, das Gebiet zu sondieren.
Erwartet wurden Funde aus der Zeit des Antiken Roms. UNd tatsächlich fand archäologisch-relevante Objekte - allerdings solche aus der Steinzeit. Ein fünf-köpfiges Team führte die Ausgrabungen weiter.
Schlechter Zustand der Objekte
Das Team unter der Leitung von Luisa Galioto entdeckte nun zwei verschiedene Schichten mit Siedlungsresten. Die beiden Schichten liegen örtlich nur knapp 20 Zentimeter auseinander, zeitlich jedoch rund 1500 Jahre.
Die jüngere der Siedlungen datiert in die Mittlere Bronzezeit, rund 1500 bis 1300 Jahre vor Christus. Die Archäologen fanden einige Pfostenlöcher und eine mässige Menge Keramik.
Obwohl die zweite Siedlung nochmals etwa 1500 Jahre älter ist, präsentiert sie sich dem Team in einem leicht besseren Zustand. Man fand vereinzelte Pfostenlöcher und eine Feuerstelle. Die Objekte lassen sich der Jungsteinzeit zuweisen und gehörten wahrscheinlich zur Horgener Kultur.
Ein seltener Fund: Ein Werkstatt der Steinzeit
In der Jungsteinzeit-Schicht fand man jedoch weitaus interessantere prähistorische Objekte. Die Archäologen stellten eine auffallend hohe Anzahl Halbfabrikate, Fabrikationsabfälle und beschädigte Steinbeile sicher. Letztere wiesen deutliche Gebrauchsspuren auf.
Diese Funde dokumentieren die Abläufe einer Steinbeilproduktion, was auf das Vorkommen einer Steinbeilwerkstatt hindeutet, wie die Kantonsarchäologie in einer Medienmitteilung beschreibt.
Um der Archäologie eine Plattform zu bieten, gibt es für Interessierte die Möglichkeit, am 26. November einer Präsentation der Ausgrabung, sowie einer Vorführung zur Steinbeilherstellung beizuwohnen. (cht)