Obwohl es wie aus Giesskübeln regnete, liessen es sich rund 150 Teilnehmende nicht nehmen, sich an der 1.-Mai-Feier für ihre Anliegen einzusetzen – doch zuvor störten Vandalen die friedliche Feier.
In der Nacht auf den 1. Mai störten unbekannte Vandalen den friedlichen Teil der Demonstration. Im Badener Einkaufsviertel wurden diverse Liegenschaften mit Parolen besprayt – was bei den Liegenschaftsbesitzern für grossen Ärger sorgte. Betroffen sind insbesondere Häuser in der Badstrasse.
Neben den Schmierereien brachten die Unbekannten an der Ruine Stein sowie beim Schlossbergplatz und dem Bahnhofplatz zudem jeweils ein Transparent an. Wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt, dürfte sich der Sachschaden auf mehrere zehntausend Franken belaufen. Die Polizei sucht nun Augenzeugen.
Am Nachmittag folgte die offizielle 1.-Mai-Feier: Die Stimmung erwies sich als trist – nicht nur wegen des Regens. Eine ältere Dame zeigte sich enttäuscht: «Früher gab es Festzelte und Bratwurststände.» Seit Corona sei das alles verschwunden. Sie sei Verkäuferin gewesen, habe jahrelang gegen Niedriglöhne gekämpft. «Gebracht hat es nicht viel», sagte sie. Aber die Hoffnung sterbe zuletzt.
Allgemein sei es jetzt Zeit für eine soziale Wende. «Gerade die Coronakrise hat die Ungleichheit in der Arbeitswelt erschüttert und die Schere zwischen Arm und Reich noch mehr geöffnet», sagte VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber in ihrer Ansprache. Ihr Anliegen: Arbeit für alle statt Armut.
«Die Schweiz braucht eine Wende in ihrem politischen Handeln», sagte auch Rednerin Zoe Sutter, Präsidentin der Juso Aargau auf dem Podium. «Die Kosten der Klimakrise dürfen nicht länger den 99 Prozent der Bevölkerung aufgebürdet werden, sondern sollten von denjenigen getragen werden, die sie verursacht haben.» Konkret heisst das: Förderern von fossilen Energieträgern, Konzernen, die Unmengen an Treibhausgas-Emissionen ausstossen, Banken die das aller finanzieren. Kurz: Die Auslagen sollten von dem einen Prozent getragen werden, das aus der Krise Profit schlägt. Am Schluss zeigte sich Sutter kämpferisch: «Lasst uns für diese Wende sorgen, auch wenn wir laut und unbequem sind. Wir fordern eine Zukunft, die für uns alle und nicht nur für ein paar wenige Privilegierte ist.»