Baden
76 Kurzfilme im Wettbewerb: Mit der Preisverleihung endet die Jubiläumsausgabe des Fantoche

Das Internationale Festival für Animationsfilm hat am Sonntag die Gewinnerbeiträge gekürt – und an sechs Tagen insgesamt 21'500 Eintritte verkauft.

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Die Kinderjury kürte «LOOP» (Spanien, 2021) von Pablo Polledri zum «Best Kids», der auch den Kinderpublikumspreis ergatterte.

Die Kinderjury kürte «LOOP» (Spanien, 2021) von Pablo Polledri zum «Best Kids», der auch den Kinderpublikumspreis ergatterte.

Valentin Hehli

Sechs Tage lang hat das Fantoche aktuelle animierte Kurz- und Langfilme aus der Schweiz und der Welt in Baden sowie auf den Plattformen filmingo.ch und Play Suisse gezeigt. Den thematischen Schwerpunkt legte das internationale Animationsfilmfestival an seiner Jubiläumsausgabe auf «Overcoming Crisis», geografisch stand das Filmschaffen aus dem Balkan in Fokus. Am Sonntagabend ging die 20. Ausgabe nun mit der Preisverleihung zu Ende.

Insgesamt wurden rund 21'500 Eintritte verzeichnet. «Im Sinne des diesjährigen Schwerpunkts ‹Overcoming Crisis› scheint auch in der Festivalrealität ein Schritt in Richtung Post-Covid-Normalität gelungen», heisst es in einer Mitteilung.

Im internationalen Wettbewerb wurde die französisch-japanische Koproduktion «Bird in the Peninsula» von Atsushi Wada mit dem Award Best Film ausgezeichnet. Der internationale Publikumspreis ging an «Au revoir Jérôme!» (Frankreich, 2022) von Adam Sillard, Gabrielle Selnet und Chloé Farr. Im Schweizer Wettbewerb gewann «La reine des renards» von Marina Rosset den Jurypreis Best Swiss und den Schweizer Publikumspreis.

Die Jugendjury prämierte «Miracasas» von Raphaëlle Stolz mit dem Swiss Youth Award:

Valentin Hehli / BAD

Die Kinderjury kürte «LOOP» (Spanien, 2021) von Pablo Polledri zum «Best Kids», der auch den Kinderpublikumspreis ergatterte. Bereits am Donnerstagabend wurde der 5. Swiss Animation Industry Award (SAIA) verliehen. Dieser ging dieses Jahr an Camille Bovey für «Sous emprise» – Teil des Projekts «Brisons le silence!», das den Grundstein für «Let’s Talk: #metoo» bildete.

Die neue Festivaldirektorin Ivana Kvesić zeigt sich zufrieden mit ihrer ersten Ausgabe:

«Das positive Feedback von Besucherinnen und Besuchern gibt mir das Gefühl, die Erwartungen erfüllt zu haben.»

In der Mitteilung lässt sie sich zitieren, dass sie umgekehrt positiv überrascht davon sei, wie sehr sich das Publikum auf das am Festival omnipräsente Thema Krieg im Fokus Balkan, aber auch bei «Overcoming Crisis», in Kurz- und Langfilmen und darüber hinaus eingelassen und sich dem Diskurs geöffnet habe.

«Besonders freut mich ausserdem, dass auch die neuen Formate bereits ihren Platz gefunden haben in diesem wunderbaren Festival: Die «Let’s Talk»-Reihe, die Talent Industry, die Ausstellung REFRESH x Fantoche in Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste in der Stanzerei oder auch das Karaoke für die Filmemacherinnen und Filmemacher und das Team am Freitagabend.»

76 Kurzfilme in den Wettbewerben gezeigt

Die 20. Ausgabe stand im Zeichen des Jubiläums: Neben der grossen Jubiläumsparty und Spezialveranstaltungen weckten die Kurzfilmprogramme der ehemaligen Direktorinnen und Direktoren viele Erinnerungen an Highlights aus den vergangenen 19 Ausgaben.

Die Eröffnungs- und Schlussfeiern des Fantoche sind jeweils ein besonderes Erlebnis.

Die Eröffnungs- und Schlussfeiern des Fantoche sind jeweils ein besonderes Erlebnis.

Valentin Hehli / BAD

Zu den Publikumslieblingen dieser Ausgabe gehörte unter anderem der diesjährige Eröffnungsfilm «Interdit aux chiens et aux Italiens» von Alain Ughetto, koproduziert vom Schweizer Studio Nadasdy Film. In diesem Jahr präsentierte das Fantoche 76 animierte Kurzfilme in den Kategorien Internationaler Wettbewerb, Schweizer Wettbewerb und Kinderfilm-Wettbewerb den Jurys und dem Publikum.

Das Fantoche-Gründungsteam vertreten von Frank Braun, Suzanne Buchan und Peter Hossli (v.l.), die neu den High Swiss Risk Award sponsern.

Das Fantoche-Gründungsteam vertreten von Frank Braun, Suzanne Buchan und Peter Hossli (v.l.), die neu den High Swiss Risk Award sponsern.

Valentin Hehli

Insgesamt hatte es 2552 Einreichungen aus 103 Ländern gegeben. 77 dieser Filme sind in der Schweiz entstanden. Die meisten Filme wurden aus den USA, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, Kanada, Taiwan und China eingereicht. Aber auch aus Albanien, Benin, Kirgistan, Palästina, Syrien und Äthiopien trafen Animationsfilme in Baden ein. Das nächste Festival findet vom 5. bis 10. September 2023 statt. (az)