Startseite
Aargau
Baden
Die Brücke in Baden wird derzeit saniert. Das hat Auswirkungen auf die Sicherheit des Veloverkehrs, sagt Team-Politiker Till Schmid. «Wer mit dem Velo unterwegs ist, muss sich den Weg selber suchen.» Autos hingegen könnten bei einer Baustelle einmal mehr ungehindert fahren.
Für 5,7 Millionen Franken wird die Hochbrücke in Baden derzeit erneuert. Saniert wird der Beton der zwölf Brückenbögen. Das hat Auswirkungen auf den Verkehr auf dem Limmatübergang: Wegen der Umbauarbeiten hat es weniger Platz als üblich.
Der Veloverkehr hat normalerweise auf beiden Seiten eine eigene Spur – doch nun werden Velos und Autos im Mischverkehr geführt, wie es Till Schmid formuliert, Einwohnerrat vom Team Baden. «Ich würde mich als geübten Velofahrer bezeichnen. Aber im Moment ist es für den Veloverkehr auf der Hochbrücke sehr gefährlich.»
Oft würden Autos nur mit ganz wenig Abstand überholen. Auch für Fussgänger sei die Situation unbefriedigend: Sie können die Hochbrücke nur noch auf einer Seite überqueren. «Diese Sperrung wird erst sehr spät angekündigt, was für viele Fussgängerinnen und Fussgänger, welche die neue Situation noch nicht kennen, zu ärgerlichen Umwegen führt.»
Schmid hat sich bei den Verantwortlichen des Kantons gemeldet; darum wurde beim Brückenkopf Ost – also unterhalb der Kantonsschule – eine Tafel montiert. Sie weist darauf hin, dass das Reissverschlusssystem gelte. «Seither wird man mit dem Velo seltener überholt als vorher.» Obschon sich die Situation auf der Hochbrücke dadurch verbessert hat, gelangt Schmid nun mit einer Anfrage an den Stadtrat. Es handle sich um ein Problem, das nicht zum ersten Mal auftauche, schreibt er.
«Dieses aktuelle Beispiel zeigt, dass dem Fuss- und Veloverkehr bei Baustellen nur eine geringe Priorität eingeräumt wird.»
Während Autos praktisch ungehindert fahren können, müssten Velos sowie Fussgängerinnen und Fussgänger ihren Weg oftmals selber suchen.
Schmid will nun vom Stadtrat wissen, nach welchen Grundsätzen in der Stadt Baden die Führung des Fussgänger- und Veloverkehrs bei Baustellen festgelegt wird.
«Sichere und attraktive Verbindungen sind zur Förderung des Veloverkehrs essenziell, insbesondere bei Baustellen», ist Schmid überzeugt. Weiter will er wissen, was unternommen wird, damit sich das Problem in Zukunft nicht wiederholt. Gegenwärtig werde ein neues Velokonzept erarbeitet; Schmid wünscht sich, dass darin die Führung von Velos bei Baustellen thematisiert wird.
Seit Jahren kritisiert die Velolobby, dass Baden alles andere als eine velofreundliche Stadt sei. In der neuesten Rangliste von Pro Velo Schweiz aus dem Jahr 2018 taucht Baden nicht einmal mehr auf. Die Hauptkritikpunkte sind seit Jahren dieselben: Die Wege sind zu eng und unsicher, und es gibt zu wenige Abstellplätze. «Die Velofahrer brauchen wo immer möglich eine eigene Spur», fordert Hubert Kirrmann, Präsident von Pro Velo Region Baden.