Die Badener Stadtverwaltung sucht einen neuen Abteilungsleiter – das Standortmarketing bekommt mehr Gewicht.
Für Unbeteiligte ist es manchmal nicht einfach, die Strukturen der Badener Stadtverwaltung zu durchschauen. Jetzt gibt es eine Änderung mit Symbolkraft. Seit Mitte August ist auf der Website der Stadt eine Stelle ausgeschrieben: «Per 1. Oktober 2018 oder nach Vereinbarung suchen wir Sie als Leiter/-in Stadtentwicklung», heisst es dort. Das lässt aufhorchen, denn der Amtsinhaber Rolf Wegmann hat nicht gekündigt.
Wegmann, der seit über 20 Jahren Leiter der Entwicklungsplanung und seit gut einem Jahr auch Chef der neu geschaffenen «Stadtentwicklung» ist, bekommt aber voraussichtlich einen neuen Vorgesetzten. Der Abteilung Stadtentwicklung gehören seit der letzten, kleinen Verwaltungsreform im Sommer 2017 die Fachabteilungen Entwicklungsplanung, Stadtökologie (und Stadtforstamt) sowie das Standortmarketing an. Jetzt gibt es wieder eine Umverteilung: Die Entwicklungsplanung, die vor allem an der städtebaulichen Zukunft von Baden arbeitet, und die Stadtökologie bleiben wie bis anhin Teil der Stadtentwicklung. Für sie wird ein neuer Chef oder eine neue Chefin gesucht.
Ebenso gehört das «Destinationsmanagement», also die touristische Vermarktung der Stadt, weiterhin dazu. Dieses war bis anhin ein Teil der Unterabteilung Standortmarketing. Die eigentliche Standortförderung (also die Förderung der Stadt Baden als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort) dagegen, die seit der letzten Reform auch Teil der «Stadtentwicklung» war, wird wieder ausgegliedert – und aufgewertet.
Wie Verwaltungsleiter Christian Villiger erklärt, wolle man ganz bewusst der Wirtschaftsförderung in der Stadt mehr Gewicht geben. Thomas Lütolf, langjähriger Leiter des Standortmarketings, wird dazu direkt dem Stadtammann unterstellt, um die Schnittstelle von der Wirtschaft zur Politik optimal zu koordinieren, wie es von der Stadt heisst. Ziel sei, neue Firmen in der Stadt anzusiedeln und bestehende zu pflegen. Ein Auslöser für die Umstrukturierung war auch die Kündigung von Mathias Fleischmann. Er leitete zuletzt das Destinationsmanagement in Baden. Jetzt wird Fleischmann Mitglied der Geschäftsleitung bei der Walliser Tourismusförderung.
Die Abteilung Destinationsmanagement werde auch in Zukunft eng mit der Standortförderung zusammenarbeiten, heisst es weiter von der Stadt. Rolf Wegmann werde sich ganz auf die Leitung der Fachabteilung Entwicklungsplanung konzentrieren. Die Neuordnung sei kostenneutral, sagt Villiger. Bis spätestens etwa in einem halben Jahr wolle man die Änderung vollziehen – sobald eine geeignete Kandidatin oder ein geeigneter Kandidat für die neue Stelle gefunden ist.