Vor fünf Jahren hat der Club seine Tore geschlossen. Doch für das Volksfest kehrt er zurück. Mit vielen Spiegeln, Rauch und Techno das Zeitgefühl aushebeln – das bietet die «Zuflucht bei Kiste Baden».
Lärmbeschwerden führten vor fünf Jahren dazu, dass der Club «Kiste» schliessen musste. Heute steht dort die «Zapfstation». Der Verein «Zuflucht» lebt jedoch weiter. Jorin Schmitz und Renato Binder – ehemalige Besitzer der «Kiste» – und Nicolas Triner bilden das Organisationskomitee.
Schon an den beiden Badefahrten 2012 und 2017 war der Club mit einem Projekt unter diesem Namen präsent. Nun lässt der Verein ihn als Badenfahrt-Bau unter dem altbekanntem Namen «Zuflucht bei Kiste Baden» wieder aufleben.
Letztes Mal noch unter dem Bogen der Hochbrücke steht das Projekt dieses Jahr im Bäderquartier gegenüber dem Thermalbad Fortyseven beim Velounterstand, in einem Abschnitt des Parkhauses.
«Bei uns steht ganz klar das Musikprogramm im Vordergrund», sagt Nicolas Triner vom Verein «Zuflucht». Für die Besucherinnen und Besucher soll es ein Nach-Hause-Kommen in die «Kiste» sein.
In diesem Bau kann zehn Tage lang rund um die Uhr getanzt werden. Mehr als 40 DJs legen hier Tanzmusik auf – von House bis Techno. Unter ihnen sind auch bekannte Namen der Techno-Szene wie Jules, Kellerkind, Matija oder Manuel Moreno.
Ausschliesslich elektronische Musik werde hier gespielt, wie Triner betont. Regionale Künstlerinnen und Künstler zu buchen, sei ihnen wichtig gewesen. So decke das Line-up von Badener über Zürcher bis Solothurner DJs alles ab.
Ein langer Gang, Dancefloor und Bar – alles auf einem Stock. Mit den grossen Bauten des Volksfestes kann sich das Projekt nicht messen. Und auch im Vergleich zum Bau an der Badenfahrt 2017 habe der Verein kleiner geplant.
Wenn Triner vom Projekt erzählt, den Parallelen zum ehemaligen Club und zu den beiden vergangenen Badenfahrten, stellt sich die Frage, wie der Verein das Motto «Neo-» aufgreift. Dafür beriefen sich die drei Organisatoren auf den lateinischen Begriff «Regeneratio», was übersetzt «Neuentstehung» bedeute, so Triner. Mit ihrem Bau soll die «Kiste» quasi auferstehen.
Doch das «Neuentstehen» beziehe sich auch auf das verwendete Material für das Projekt. Von Antonina Busingers Kunstprojekt «Nebula» – einer Lichtinstallation, die vergangenen Winter den Mercier-Steg im Bäderquartier beleuchtete – könnten sie Spiegelplatten verwenden, ein wichtiges Element für die Dekoration.
Der Raum des Baus ist durch die Betonwände des Parkhauses schon natürlich gegeben. Die Wände will der Verein mit Lichtelementen aus Diaprojektoren bespielen, und über die Spiegel würden zusätzliche Lichteffekte erzeugt.
Die Atmosphäre des Clubs wird derzeit vorbereitet: Dekoration, Lichtplanung und natürlich Rauchmaschinen. So kann die «Zuflucht bei Kiste Baden» für Freunde der alten «Kiste» und Tanzbegeisterte an dieser Badenfahrt ein Zuhause werden – und Klagen wegen Lärm wird es dieses Mal wohl keine geben.