Baden
Essen wird teurer: Mensa im Schulhaus Burghalde wird nicht so gut genutzt wie erwartet

Menupreise für Schülerinnen und Schüler schlagen auf. Die Mensa könne aktuell nicht wirtschaftlich geführt werden, heisst es. Hinzu kommen Inflation und Lieferengpässe.

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Das Schulhaus Burghalde und seine Mensa wurden 2021 eröffnet.

Das Schulhaus Burghalde und seine Mensa wurden 2021 eröffnet.

Sandra Ardizzone / AGR

Die Eltern von Schulkindern der Sekundarstufe I in Baden haben diese Woche ein E-Mail von der Schulleitung erhalten. «Aus verschiedenen Gründen kann die Mensa der Schule Burghalde aktuell nicht wirtschaftlich geführt werden», heisst es. Einige Massnahmen zur Optimierung habe die zuständige SV Group bereits umgesetzt, weitere würden geprüft.

«Wir kommen trotz dieser Massnahmen nicht um eine Preiserhöhung herum», schreibt die Schulleitung weiter. Die Schülerinnen und Schüler werden ab 20. Februar für die Menus einen Franken mehr bezahlen müssen, also neu 8.50 Franken; das einfache Gericht «Hit» koste mindestens zwei Franken mehr. Die Preise seien immer noch sehr attraktiv, heisst es im Schreiben.

Die Zahl der Gäste in der Mensa Burghalde sei tiefer, als in der Planungsphase prognostiziert worden sei, heisst es in einem beigelegten Dokument der SV Group. «Die aktuellen Gästezahlen lassen mit den Rahmenbedingungen eine wirtschaftliche Führung der Mensa nicht zu.» Eine Subvention der Mensa sei vertraglich nicht vorgesehen.

Lohnkosten und Lebensmittelpreise steigen

Seit dem vergangenen Frühjahr würden zudem steigende Kosten im Warenkorb sowie im Bereich Personal die Erfolgsrechnung belasten. Die anhaltende Inflation sowie die Herausforderungen im Arbeitsmarkt spezifisch in der Gastronomie führten zu einem höheren Kostendruck.

Aufgrund der Sanktionen gegen Russland und der damit zusammenhängenden Lieferengpässe sei in den letzten Wochen die Teuerung in der Schweiz markant gestiegen. Ganz konkret sei dies an den steigenden Preisen für gewisse Lebensmittel und der Logistik spürbar.

Während der Pandemie habe sich der Fachkräftemangel in der Gastronomie drastisch verschärft – viele Mitarbeitende seien in andere Branchen abgewandert, heisst es im Dokument weiter. Um als Branche wieder attraktiver zu werden, seien kompetitive Saläre für die Mitarbeitenden unumgänglich. Die Mensa der Schule Burghalde sehe sich demnach mit höheren Lohnkosten konfrontiert.

Die SV Group führt in der Schweiz mehr als 300 Mitarbeitendenrestaurants, Mensen an Universitäten und Schulen. Die SV Group geht auf die 1914 gegründete Non-Profit-Organisation «Schweizer Verband Soldatenwohl» zurück. Else Züblin-Spiller errichtete landesweit Soldatenstuben und servierte dort ausgewogene und preiswerte Verpflegung. Die ideellen Werte der Gründerin werden heute von der SV Stiftung weitergeführt. Diese gemeinnützige Stiftung ist Mehrheitsaktionärin der SV Group und setzt ihre Mittel für Projekte im Bereich der gesunden Ernährung und für das Gemeinwohl ein. (pkr)