Der Badener Verein erhält den «sia-aargau-Preis». Dank ihm sei die Rückverwandlung von der Industriestadt zurück zur Bäderstadt gelungen.
Der Verein Bagni Popolari ist mit dem «sia aargau-Preis 2022» ausgezeichnet worden. Der Verein realisierte mit Unterstützung der Stadt Baden und der Gemeinde Ennetbaden die Heissen Brunnen beidseits der Limmat.
Lukas Zumsteg, Präsident der Sektion Aargau des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (sia), erklärt: Um die Jahrtausendwende hätten sich die Bestrebungen für eine Wiederbelebung des Bäderquartiers gemehrt. Diese seien in der Realisierung der neuen Therme von Mario Botta gemündet, die 2021 eröffnet werden konnte.
«Eine Gruppe von Leuten kritisierte diesen Planungsprozess und monierte die fehlende unentgeltliche Zugänglichkeit des Thermalwassers für die Öffentlichkeit.» Die Gruppe habe es nicht bei der Kritik belassen, sondern provisorische und mobile Pop-up-Bäder mit Thermalwasser für alle realisiert, an immer wieder wechselnden Orten im Bäderquartier, dies ab 2017 als Verein Bagni Popolari.
«Diese Aktionen stiessen trotz, oder gerade wegen ihrer unterschwelligen Subversivität auf eine grosse Resonanz bei der Bevölkerung, die den Wert und die Qualität frei zugänglicher Bäder unmittelbar begriff», so Lukas Zumsteg. «Daraus entstand der Wunsch, die Provisorien in eine definitive Form zu überführen.»
Mit viel politischem Gespür und Verhandlungsgeschick sei es Bagni Popolari gelungen, das Badener Thermalwasser der Öffentlichkeit dauerhaft frei zugänglich zu machen.
Dabei seien die Geschichte der lokalen Bäderkultur aufgearbeitet, die technischen und hygienischen Anforderungen präzise erforscht und letztlich auch baulich überzeugende Lösungen mit den Heissen Brunnen beidseits der Limmat realisiert worden. «Insgesamt ein Paradebeispiel, wie Initiativen aus der Zivilgesellschaft für die Öffentlichkeit fruchtbar werden können», erklärt Zumsteg.
Der «sia-aargau-Preis» würdigt in periodischen Abständen herausragende Leistungen in den Bereichen Bau, Technik und Umwelt. Er will zudem deren gesellschaftliche Bedeutung in der Öffentlichkeit breiter bekannt machen. (az)