Baden
Im Apéro-Helikopter über die Stadt schweben: Für die Badenfahrt entwickeln vier Freunde einen virtuellen Rundflug

Der Verein Paragraph 4/11 hat für die Badenfahrt einen ausrangierten Flieger zu einem Flugsimulator umgebaut. Slots für einen Rundflug können über einen QR-Code gebucht werden.

Leandra Sommaruga
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Das ist der Apéro-Helikopter «Paula» mit eingebauter Zapfanlage und einem Kühler. Hier steht er auf der Limmatseite des Stadthauses.

Das ist der Apéro-Helikopter «Paula» mit eingebauter Zapfanlage und einem Kühler. Hier steht er auf der Limmatseite des Stadthauses.

Visualisierung: zvg

Baden von oben erkunden. Das ist die Hauptattraktion von «Paula», dem umgebauten Helikopter des Vereins Paragraph 4/11 und seines Projekts «upAIRo». Dieser steht während des Volksfests auf der Limmatseite des Stadthauses an der Rathausgasse, quasi vor dem Tagsatzungssaal

Man wird im Cockpit sitzen und auf einem virtuellen Rundflug über die Stadt Baden fliegen können, erklärt Flavio Killer vom Organisationskomitee. Der Flug daure rund zehn Minuten.

Aus Drohnenbildern von Baden hat die Gruppe einen Flug simulieren lassen. Was es auf dem Flug zu sehen gibt, kann Flavio Killer noch nicht verraten. Denn er selbst habe das fertige Programm noch nicht gesehen.

Als sie den Helikopter gekauft hatten, schwebte ihnen vor, einen Flug zu simulieren, der von Zürich nach Baden führte – ganz in Anlehnung an die erste Badenfahrt, als die Besucherinnen und Besucher von Zürich her nach Baden reisten. Dies sei allerdings technisch nicht realisierbar gewesen.

Um sich für das Fest einen Flug zu sichern, braucht es eine Anmeldung über einen QR-Code. Dieser ist ab August in der Festzeitung, Fest-App und auf dem Instagramkanal «upAIRo» verfügbar.

Die Mitglieder des Vereins Paragraph 4/11 (v.l): Reto Frei, Flavio Killer, Fabian Weidmann und Philipp Rohner.

Die Mitglieder des Vereins Paragraph 4/11 (v.l): Reto Frei, Flavio Killer, Fabian Weidmann und Philipp Rohner.

Bild: Ilona Scherer

Vom Hubschrauber zum Apéro-Helikopter

Vor eineinhalb Jahren kauften Flavio Killer, Reto Frei, Philipp Rohner und Fabian Weidmann die alte Maschine für das Stadtfest – eine Bölkow Bo 105 aus dem Jahr 1972. Diese bauten sie zum Apéro-Helikopter um. Der Verkäufer hiess Paul. Ihm zu Ehren tauften sie die Maschine «Paula».

Die Turbine sei bereits verkauft gewesen, als sie «Paula» erwarben. Als Pilotsitz haben sie den Sitz eines alten Traktors eingebaut. Zudem montierten sie einen Zapfhahn und eine Kühlanlage, damit der Apéro-Flieger seine Bezeichnung auch verdient.

Zusammen haben die vier Männer das Projekt «upAIRo» erarbeitet und umgesetzt. Sie sind seit langem gut befreundet und haben alle an früheren Badenfahrten in Projekten mitgewirkt. Für die diesjährige hätten sie nun den Verein Paragraph 4/11 gegründet, da sich die vier immer am 11. jedes Monats treffen würden.

«Wir wollen kein Partytempel sein»

Wer lieber am Boden bleibt, kann beim Apéro-Helikopter Cüpli trinken. Es gibt ein Angebot von englischen Pies gebacken in der Region, und aus original Kotztüten kann Popcorn geknabbert werden. Sitzplätze hat die Bar zwar nicht, dafür eine Stehtheke. Mit dem Standort beim Tagsatzungssaal sei ihr Projekt ein perfekter Ort, um an der Badenfahrt anzukommen und erst einmal einen Apéro zu nehmen, sagt Flavio Keller. Und ergänzt: «Wir wollen kein Partytempel sein.»

Dennoch: Musik gibt es auch beim Apéro-Helikopter. Vor dem Flieger steht ein Mini-DJ-Pult, und auch wenige Live-Bands werden spielen. Da es bei «upAIRo» keine Bühne gibt, würden die Künstlerinnen und Künstler vor dem Hubschrauber auf der Strasse spielen. Diese Darbietungen seien jedoch eher Nebenprogramm.

Im Zentrum stehen «Paula» und der Rundflug über die Stadt. Damit könnten sie dem Helikopter, ganz nach dem Motto «Neo», ein zweites Leben schenken, wie es Flavio Keller nennt.