Baden
Jetzt beginnt die Baustellenzeit im Badener Kappelerhof – Einwohnerrat fordert mehr Sicherheit für Fussgänger

Im Verlauf dieses Jahres werden im Badener Wohnquartier gleich an drei Standorten grosse Überbauungen realisiert. Die Baustellen stellen alle, die zu Fuss gehen, vor Herausforderungen. Nun interveniert Quartiervereinspräsident Maurizio Savastano beim Stadtrat.

Sarah Kunz
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Blick auf das Quartier Kappelerhof in Baden, wo derzeit die neue «Kappi»-Überbauung entsteht. Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Bruggerstrasse soll bald gebaut werden.

Blick auf das Quartier Kappelerhof in Baden, wo derzeit die neue «Kappi»-Überbauung entsteht. Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Bruggerstrasse soll bald gebaut werden.

Bild: zvg (13.10.2021)

Im Kappelerhof werden in den nächsten Jahren verschiedene grosse Bauprojekte gleichzeitig realisiert. Sie alle konzentrieren sich auf den Schnittpunkt zwischen Unterem und Oberem «Kappi» im Bereich des Denners. Zusätzlich dazu befindet sich die Stockmattstrasse noch für eine längere Zeit in Sanierung. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers bedeutet das vor allem eines: viel Geduld.

Um diese drei Baustellen handelt es sich:

Wohnüberbauung Kappi: Soll in diesem Jahr abgeschlossen werden

Momentan im Bau befindet sich die Wohnüberbauung Kappi, der Startschuss für die neuen Blöcke fiel im Frühjahr 2021. Die Baustelle befindet sich zwischen der Bruggerstrasse auf der einen und der Bahnlinie auf der anderen Seite – dort, wo ehemals das Hotel La Cappella stand. Entstehen sollen demnächst 83 Mietwohnungen, die alle im Minergie-Standard gebaut werden. Die Wohnungen weisen 1½ bis 4½ Zimmer auf. Zur Überbauung gehören weiter 120 Quadratmeter Gewerbefläche, die als Büros genutzt werden könnten, sowie eine Einstellhalle mit 70 Parkplätzen. Die Überbauung soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Die Wohnüberbauung am Standort des ehemaligen «La Cappella» soll in diesem Jahr fertig gestellt werden.

Die Wohnüberbauung am Standort des ehemaligen «La Cappella» soll in diesem Jahr fertig gestellt werden.

Visualisierung: zvg

Überbauung Im Ifang: Gebäude werden momentan abgerissen

Auf der gegenüberliegenden Seite der «Kappi»-Überbauung, genauer am Standort des jetzigen Denner-Gebäudes im Ifang, wird ebenfalls eine Überbauung realisiert: Hier plant die Wettinger Genossenschaft Lägern Wohnen zusammen mit der Cityland CLA AG aus Dättwil und dem Brugger Generalunternehmer Gross AG zwei grosse Mehrfamilienhäuser mit 41 Wohnungen mit 2½- bis 4½-Zimmern und einem neuen Quartierladen – voraussichtlich wieder ein Denner. Das Gebäude mit dem Laden im Parterre soll parallel zur Bruggerstrasse zu stehen kommen, das zweite Haus als reiner Wohnbau quer dazu an der Stockmattstrasse.

So sollen die neuen Wohnhäuser gegenüber der Garage Tinner dereinst aussehen.

So sollen die neuen Wohnhäuser gegenüber der Garage Tinner dereinst aussehen.

Visualisierung: zvg

Alterswohnungen Redemptoristen: Start erfolgt demnächst

Die dritte Grossbaustelle befindet sich hinter der barocken Kapelle Mariawil und neben dem dazugehörigen Priesterheim für die Ordensbrüder der Redemptoristen. Der Redemptoristen Orden in Baden, der auch unter dem Namen Hilfswerk St. Klemens geführt wird, will nun Alterswohnungen bauen. Entstehen sollen zwei neue Wohnhäuser mit insgesamt 42 Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Neben den Wohnungen entstehen eine Tiefgarage und ein Café. Zusammen mit der Erstellung der Neubauten wird das Priesterhaus kernsaniert. Der Baustart ist auf den Februar geplant, bezugsfertig sollen die Wohnungen Ende 2023, Anfang 2024 sein.

Die Alterswohnungen der Redemptoristen hinter der Kapelle Mariawil sollen ausserdem ein Café erhalten.

Die Alterswohnungen der Redemptoristen hinter der Kapelle Mariawil sollen ausserdem ein Café erhalten.

Visualisierung: zvg

Auf die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Kappelerhof kommen also viele ungemütliche Monate zu. Am stärksten beeinträchtigt werden sie wohl durch Verkehrseinschränkungen – vor allem, was den Fussverkehr betrifft. Das bereitet Maurizio Savastano (FDP) Sorgen. Er ist Einwohnerrat und Quartiersvereinpräsident. Nun hat er einen politischen Vorstoss eingereicht und bittet den Stadtrat um Antworten auf Fragen zur Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger.

Grosses Verkehrsaufkommen kann gefährlich werden

Der übliche Fuss- und Schulweg über die Route Stockmattstrasse – Im Ifang – Kornfeldweg – Chilemattweg ist für die Quartierbewohner aus dem Unteren Kappelerhof in den nächsten Jahren stark eingeschränkt bis zeitweise vollständig gesperrt, hält Savastano in seiner Anfrage fest. Somit müsse auf den Gehweg auf der Bruggerstrasse ausgewichen werden, was insbesondere für die Schülerinnen und Schüler eine Gefahr darstelle.

Einwohnerrat Maurizio Savastano präsidiert den Quartierverein.

Einwohnerrat Maurizio Savastano präsidiert den Quartierverein.

Archivbild: zvg

Zum einen kommt es laut Savastano oft vor, dass Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier sowie Durchfahrende für den Schnell-Einkauf im Denner teilweise oder ganz auf dem Trottoir parkieren. Zum anderen fahren Velofahrerinnen und Velofahrer oft auf dem Trottoir statt auf der Strasse. Hinzu komme, dass wegen der Baustellen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen erwartet werden kann. «Das birgt grosse Gefahren für alle, die zu Fuss gehen», sagt Savastano. «Vor allem Kinder können diese Gefahren oft nicht richtig einschätzen und sind mit neuen Verkehrsführungen überfordert.»

Der Einwohnerrat will vom Stadtrat deshalb wissen, welche Massnahmen im Kappelerhof getroffen wurden, damit die Fussgängerinnen und Fussgänger sowie die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Schulweg entlang der Ausweichroute Bruggerstrasse vor den verschiedenen Verkehrsteilnehmern sicher sind, oder welche Massnahmen kurzfristig sowie mittelfristig noch ergriffen werden könnten. Zudem fragt Savastano, welche Überlegungen sich der Stadtrat grundsätzlich zum Thema sicherer Fuss- und Schulweg im Zusammenhang mit grösseren Bauprojekten in der Stadt Baden gemacht hat und wie solche inklusive Strassensanierungen hinsichtlich eines sicheren Fuss- und Schulweges in der Stadt Baden geplant und koordiniert werden.

Savastano hofft, mit seiner Anfrage eine Diskussion auszulösen. «Der Stadtrat soll sich ein Bild davon machen, wie die Leute von A nach B kommen», sagt er. Gerade weil sich die drei erwähnten Baustellen an einem wichtigen Knotenpunkt befinden, müssten seines Erachtens Massnahmen getroffen werden. Vorstellen könnte sich Savastano beispielsweise einen Lotsendienst.