Das Badener Kurtheater startet nach Corona so vielfältig wie noch nie in die neue Saison. Eine Neuigkeit gibt es bei den Tickets.
«Wir haben Schwein gehabt», bringt es Uwe Heinrichs, künstlerischer Leiter des Kurtheater Baden, auf den Punkt. «Die Saison bis im April war gut. Wir mussten im Gegensatz zu anderen Häusern keine Vorstellungen absagen.»
Verwaltungsdirektorin Lara Albanesi fügt hinzu: «Das Publikumsverhalten hat sich geändert. Die Menschen kommen oft spontan und wir können nicht voraussagen, mit wie vielen Leuten wir rechnen dürfen.»
Erfolge konnten trotz Corona einige verbucht werden in der vergangenen Saison. Anlässlich der Eröffnung der Wellnesstherme Fortyseven wurde der «Kurgast» von Hermann Hesse aufgeführt. Aus drei Vorstellungen wurden zehn und alle waren ausverkauft.
Die erste Kurtheater-Eigenproduktion «Worst Songs» mit den bizarrsten Liedern der Welt wird kommenden Herbst im Theater Winterthur gastieren. Und «Dance Macabre», eine weitere im Haus entstandene Produktion vom Choreografen Martin Zimmermann, tourt mittlerweile quer durch Europa. «Es zeichnet sich ab, dass wir die Saison dank vorausschauender Finanzplanung mit schwarzen Zahlen abschliessen werden. Jetzt schauen wir positiv in die Zukunft», meint Albanesi entschlossen.
Unter dem Jahres-Motto «Schön und gut» trumpft das Kurtheater erstmals mit fünf Premieren auf. «Zudem veranstalten wir wieder eine Eigenproduktion, weil die letzten beiden so gut beim Publikum ankamen», meint Heinrichs.
Schon zum Saisonauftakt vom 2. bis 4.9. gibt es eine Uraufführung: Das Tanzkollektiv «Prisma» präsentiert seine Trilogie «Poems from Inner Space» und bespielt verschiedene Orte im Bäderquartier. Das Publikum wird mit Kopfhörern ausgestattet und auf unterschiedliche Routen entführt bis zum Sachs-Pavillon, der für diesen Anlass zur Freilicht-Bühne wird.
Simon Libsig präsentiert am 15. November 2022 zusammen mit Aaron Hitz die Premiere von «Libsigs Greatest Hitz» (Kurtheater-Eigenproduktion, weitere Vorstellungen am 16. und 19.11.). Die beiden Künstler gehen im Neuen Foyer ans Eingemachte und erzählen Tresen-Geschichten aus Baden.
Erstaufführung hat auch «In Dubio» (25. und 26.4.23), eine Koproduktion mit dem Theater Marie, nach einer Gerichtsrecherche von der preisgekrönten Schweizer Dramatikerin Maria Ursprung. Dafür wird das Neue Foyer zum Gerichtssaal.
Weitere Premieren sind «The Black Rider/Der Freischütz» – ein szenisches Konzert mit Unterbrechungen von Live-Band und den Popsängern Evelinn Trouble und Gisbert zu Knyphausen (1. und 2.3.23). Und «Dear Jane Doe» am 1. und 2.6.23.
«Wir sind ein internationales Gastspielhaus», bekundet Heinrichs, «kommende Saison haben wir Theaterensembles aus Griechenland, Belgien, Spanien, Frankreich, Deutschland und Dänemark zu Gast.»
Gespannt sein dürfte das Publikum auf die dänische Musikgruppe «Aquasonic», die anlässlich des Bäderfests am 28. und 29. Oktober im Kurtheater auftritt. Sie spielt in Bottichen unter Wasser auf speziell konstruierten Instrumenten und mit spektakulären Lichteffekten. Eines der vielen tänzerischen Highlights werden zudem die Tanztrilogie der Schweizer Choreografin Tabea Martin im Dezember sein, sowie das Gastspiel der weltweit gefeierten belgischen Truppe «Peeping Tom» mit «Diptych» im Januar 23.
«Wir möchten Schwellenängste vor dem Theater abbauen – gerade auch beim jungen Publikum», sagt Albanesi. Aus diesem Grund hat das Kurtheater zusammen mit dem ThiK den «Spielclub» für Jugendliche aus Baden und Umgebung gegründet. Sie treffen sich wöchentlich und erarbeiten eine Werkstatt-Aufführung, die im Frühling 2023 im Kurtheater gezeigt wird.
Das Tanzprojekt «Kids in Dance» geht bereits in die dritte Runde. Kinder von 12 bis 17 kreieren im Proberaum unter professioneller Anleitung eine Choreografie, die im Juni 2023 auf der Bühne des Kurtheaters gezeigt wird. 50 Prozent des Kurtheater-Programms sind kuratierte Vorstellungen, den Rest machen Vermietungen aus. Emil Steinberger, Pippo Pollina, Massimo Rocchi und viele andere Bühnenstars werden sich kommende Saison in Baden die Ehre geben.
Eine Novität gibt es auch bei den Tickets: Neben den Jahres- und Wahlabonnementen ist neu das General-Abonnement erhältlich. Es kostet 999 Franken. Damit können sämtliche vom Kurtheater kuratierten Aufführungen besucht werden.
Mit dem GA+1 für 1777 Franken kann man jeweils eine Begleitperson mitnehmen. Für Jugendlich ist das U25-Abo im Angebot, das den Besuch von vier Vorstellungen nach Wahl für 30 Franken ermöglicht.
Mehr zur neuen Spielzeit des Kurtheaters Baden finden Sie unter www.kurtheater.ch.