Baden
Nach vierjährigem Unterbruch wegen Corona: Rund 2500 Personen besuchen Aargauer Seniorenmesse

2020 musste die Exposenio noch abgesagt werden. Nun fand die Messe im Trafo in Baden wieder statt – einen Tag, nachdem alle Massnahmen gefallen sind.

Ursula Burgherr
Drucken
An einem der 70 Stände wurden Seniorinnen und Senioren mit Häppchen und Weisswein angelockt, um ins Gespräch zu kommen.

An einem der 70 Stände wurden Seniorinnen und Senioren mit Häppchen und Weisswein angelockt, um ins Gespräch zu kommen.

Ursula Burgherr

2020 fand die im Zweijahresrhythmus stattfindende Seniorenmesse Exposenio wegen der Pandemie nicht statt. Dieses Jahr ging sie einen Tag nach Aufhebung der Maskenpflicht und sämtlicher anderer behördlicher Coronamassnahmen über die Bühne. Auch ältere Menschen scheinen sich nach dem Schritt zurück in die Normalität gesehnt zu haben. Rund 2500 Besucherinnen und Besucher scharten sich im Kongresszentrum Trafo um die 70 Stände, die unter dem Motto «Rundum vital» alles anboten, was den Lebensherbst und -winter angenehmer macht.

OK-Präsident Lukas Voegele meinte:

«Unsere Zielgruppe ist 60+ und wir wollen den Leuten im Alter Perspektiven geben, um physisch und psychisch möglichst lange fit zu bleiben.»

Und das fängt mit ganz einfachen Massnahmen an, die allerdings etwas Disziplin erfordern: Johannes Schindler, Kardiologe aus Baden, plädierte in seinem Referat für mehr Bewegung. Dreimal pro Tag ein kurzer Spaziergang sei eine wesentliche Investition in eine gesunde Zukunft.

Alt Regierungsrat Peter C. Beyeler sprach über die verschiedenen Facetten des Pensioniertseins. Schriftstellerin Margrit Schriber berichtete, wie ihr Traumberuf, auch ein Hobby, mit fortschreitenden Jahren noch zu einem vitalen Leben beiträgt. Und Martin Meyer, Titularprofessor an der Universität Zürich, gab Tipps, wie man Sprache im Alter trotz Hörverlust verstehen kann.

Louis Dreyer (l.), Verena Gobeli und Lukas Voegele vom Organisationskomitee der Exposenio.
9 Bilder
Ein Reisebüro zeigte sein Angebot von Gruppenreisen für die sogenannten «Golden Agers». Jede Tour wird jeweils von einer medizinischen Fachperson begleitet.
Impressionen von der vierten Ausgabe der Seniorenmesse.
Impressionen von der vierten Ausgabe der Seniorenmesse.
Über 70 Stände präsentierten ihr Angebot.
Federleichte Rollatoren aus Carbon und massgeschneiderte Dreiradvelos für Menschen mit Handicaps konnten Probe gefahren werden.
Grossandrang gab es bei den Kurzreferaten von vier Ärzten aus dem Kantonsspital Baden über Schulterschmerzen, Hüftprothesen und zahlreiche andere Arthrose-Therapien.
Insgesamt fanden rund 2500 Personen den Weg ins Trafo an die Exposenio.
Insgesamt fanden rund 2500 Personen den Weg ins Trafo an die Exposenio.

Louis Dreyer (l.), Verena Gobeli und Lukas Voegele vom Organisationskomitee der Exposenio.

Ursula Burgherr

Die Exposenio wird vom Seniorenrat der Region Baden organisiert und ist keine Verkaufsmesse. Deshalb konnten sich alle Anwesenden die Angebote in Ruhe und ohne jeglichen Konsumzwang zu Gemüte führen. Selbstbestimmt und eigenständig zu leben, war die Zielsetzung der meisten Anbieter. Ein Reisebüro aus Sarnen zeigte sein Angebot von Gruppenreisen für die sogenannten «Golden Agers». Jede Tour wird jeweils von einer medizinischen Fachperson begleitet.

Professionelle Pflegedienste zeigten Wege auf, wie dank individueller Betreuung Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden bleiben können. Das Fitnesscenter Baden war mit einem Gerät zur Bodymass-Analyse vertreten. Innert Kürze konnten Herzfrequenz, Wassergehalt und sogar das Bioalter bestimmt werden.

«Wir wollen ein positives Altersbild vermitteln»

Grossandrang gab es bei den Kurzreferaten der vier Ärzte aus dem Kantonsspital Baden über Schulterschmerzen, Hüftprothesen und zahlreiche andere Arthrose-Therapien. Federleichte Rollatoren aus Carbon und massgeschneiderte Dreiradvelos für Menschen mit Handicaps konnten Probe gefahren werden. Eine Apotheke aus Baden war mit einem kleinen Indoor Minigolf zugegen.

Viele Stände präsentierten sich mit interaktiven, spielerischen Angeboten und gaben den Passanten kleine Geschenke ab. Die Stimmung war entsprechend fröhlich und ausgelassen. Natürlich waren auch verschiedene Wohn- und Pflegeheime vertreten und informierten über Wohnmöglichkeiten, wenn das eigene Domizil doch einmal aufgegeben werden muss. Auch ein Kochportal im Internet mit über 1000 Rezepten wurde gezeigt. Entwickelt haben es Dieter Kuhn aus Wohlen und Louis Dreyer aus Oberrohrdorf. Zur Frage, was bei der Ernährung im Alter wichtig ist, meint Kuhn schlicht und ergreifend: «Vor allem die Freude und der Genuss am Essen.»

Was soll zurückbleiben von der Exposenio 2022? Voegele: «Wir wollen unseren Besucherinnen und Besucher ein positives Altersbild vermitteln. Sie sollen neugierig werden auf die vielen Möglichkeiten, die ihnen im mittleren und späten Lebensabschnitt zur Verfügung stehen. Diese müssen nur genutzt werden.»