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Der Planungsverband bietet Gemeinden neu Hilfe an, wie sie das Bevölkerungswachstum bewältigen können.
110 000 Einwohner mehr wird der Kanton Aargau gemäss Wachstumsprognosen bis 2030 zählen. Für die 26 Gemeinden, die dem Regionalplanungsverband Baden Regio angeschlossen sind, bedeutet dies ein Zuwachs von 22 000 Einwohnern. Doch wo sollen diese Personen einmal leben? Wie soll gebaut werden? Um diese Fragen zu klären, hat der Verband für seine Mitgliedgemeinden zwei Projekte ausgearbeitet, die kurz vor der Umsetzung stehen: «Innenentwicklung und Verdichtung» sowie «Arbeitshilfe Hochhäuser und höhere Häuser».
«Wenn die Einwohnerzahlen so stark zunehmen, können wir nicht einfach alles zupflastern», begründet Markus Dieth, Präsident von Baden Regio. Vielmehr gelte es, die Innenentwicklung zu fördern und planerisch so vorzugehen, dass die Menschen gut leben können. Hier kommen nun die Projekte ins Spiel: Sie sollen den beteiligten Gemeinden helfen, das Regionale Entwicklungskonzept (REK) aus dem Jahr 2013 umzusetzen. Dieses präzisiert die von Bund und Kanton definierten Entwicklungsziele. Zudem legt es das künftige Siedlungsgebiet fest und stimmt Siedlung, Verkehr, Landschaft sowie weitere Themen wie Wirtschaft, Demografie oder Gesellschaft aufeinander ab.
Das erste Projekt bietet einen Leitfaden, wie die Gemeinden eine Innenentwicklung und eine Verdichtung von hoher Qualität fördern können. Darin enthalten sind etwa Handlungsempfehlungen, sogenannte Best-Practice-Beispiele und ein Dichte-Monitoring. Letzteres ist ein Steuerungssystem, anhand dessen die Gemeinden unter anderem sehen können, welche Dichte heute besteht und welche sie erreichen müssen. Künftig wolle man im gegenseitigen Austausch mit den Gemeinden überprüfen, ob die qualitativen und quantitativen Zielsetzungen erreicht worden seien, sagt Dieth. Ob dies jährlich oder alle zwei Jahre geschieht, steht noch nicht fest.
Das zweite Projekt setzt sich mit dem Thema Hochhäuser auseinander. Einerseits soll es die Mitglieder von Baden Regio für die gemeindeübergreifende Dimension von hohen Häusern sensibilisieren, andererseits bei der Planung und Umsetzung von Hochhäusern dienen. Doch wozu? Allein im Gebiet von Baden Regio wurden 80 Objekte mit acht oder mehr Stockwerken erfasst. «Vor dem Hintergrund der Verdichtung haben höhere Häuser eine grosse Bedeutung», sagt Dunja Kovári, Planungsleiterin Baden Regio. Der Bau eines Hochhauses bedeute auch einen Eingriff ins Orts- und Landschaftsbild sowie oftmals höhere Kosten. Eine Checkliste, die auf den Anforderungen an Hochhäusern und deren Standorte basiert, soll den Gemeinden helfen, Hochhausprojekte, -planungen und -konzepte regional abzustimmen.
«Wir sind die Ersten, die solche Arbeitshilfen bereitstellen», sagt Markus Dieth. Gemäss Baden Regio sollen deren Erkenntnisse auch anderen Gemeinden und Regionen sowie dem Kanton dienen. Der Verband plant, die beiden Projekte bis Anfang 2017 zu realisieren.