Das Kyiv Tango Orchestra spielt im Rahmen von Marina Korendfelds Musikreihe am 2. Februar in der Villa Boveri in Baden. Es geht bei jedem Konzert auch um ihre Heimat, die Ukraine.
Mit welchem Land verbinden wir den Tango? Argentinien. Wir denken sogleich an argentinische Musiker und Komponisten wie Carlos Gardel und – vor allem – Astor Piazzolla. Da die Musik aber eine universelle Sprache ist, wird der Tango nicht nur in Südamerika, sondern weltweit gespielt.
Auch in der von einem unvorstellbaren Krieg gebeutelten Ukraine. In der dortigen Hauptstadt Kiew ist das Kyiv Tango Orchestra zu Hause, das zu den berühmtesten Ensembles seiner Heimat zählt. Die Pianistin Tetiana Pavlichuk-Tyshkevych hat das vier Mitglieder zählende Ensemble 2011 gegründet.
Seither führt das Quartett in seinem Repertoire nicht nur den Tango in der originalen Besetzung mit Violine, Knopfakkordeon, Klavier und Kontrabass, sondern auch ukrainische Folkmusik im Tangostil. Die Vier zählen zu den renommiertesten, mit vielen Wettbewerbspreisen ausgezeichneten Musikerinnen und Musikern der Ukraine, die nicht nur einheimische Konzertbesucherinnen und –besucher, sondern auch solche im Ausland erobert haben. Nun besucht das Kyiv Tango Orchestra im Rahmen einer kleineren Tournee nach Deutschland auch die Schweiz.
Ob es bei den Auftritten mit Werken von unter anderem Richard Galliano und Astor Piazzolla «nur» um den Tango geht? Sicher nicht. Es geht bei jedem Konzert auch um ihre Heimat, die Ukraine – wie könnte es anders sein. Dort sind Tetiana Pavlichuk-Tyshkevych (Klavier), Nazar Barvinskyi (Violine), Ostap Konashuk (Knopfakkordeon) und Nazar Stets (Kontrabass) seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 als freiwillige Helferin und Helfer aktiv.
Sie unterstützen Familien mit Kindern aus kriegsversehrten Gebieten. Und das werden sie nach dem Ende ihrer Schweizer Tournee, die sie von Baden nach Thun, Zürich, Märstetten, Bülach und Mammern führt, auch weiterhin tun: für das Quartett mehr als eine Selbstverständlichkeit – ein Herzensanliegen.
Gartensaal Villa Boveri, 2. Februar, 19.30 Uhr
www.korendfeld.ch