Baden-Turgi
«Kleingeist und Schielen nach eigenen Vorteilen»: Fusionsverein kontert Argumente der Gegner

Der Zusammenschluss Baden-Turgi wäre ein Zeichen für einen zukunftsweisenden Weg – davon ist der Verein Traktandum 1 überzeugt.

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Blick über Baden und Umgebung: Der Verein «Traktandum 1» will das Gebiet zu einer Regionalstadt vereinen.

Blick über Baden und Umgebung: Der Verein «Traktandum 1» will das Gebiet zu einer Regionalstadt vereinen.

Bild: Archiv/EFU

Lange blieb es still in Sachen Gemeindefusion Baden-Turgi. Doch zuletzt, wenige Wochen vor der Abstimmung vom 13. Juni, sind die Gegner in die Offensive gegangen und haben Argumente für ein Nein beim Urnengang vorgebracht.

Darauf wiederum nimmt der Fusionsverein Traktandum 1 mit Präsident Marco Kaufmann Bezug. «Die Gegner des Zusammenschlusses warnen vor einem finanziellen Debakel und bringen vor, Turgi sei mehr auf Gebenstorf und Untersiggenthal ausgerichtet. Und sie fragen nach den Vorteilen für die Stadt, die bei Ennetbaden schon eher auf der Hand lägen», schreibt der Verein in einer Mitteilung und lässt seine Antwort folgen: «Zum einen widerspricht dem die Bevölkerung von Turgi selbst, die an der Gemeindeversammlung sich mit deutlichem Mehr für ein Zusammengehen mit Baden ausgesprochen hat. Und zum andern ist es genau dieser Kleingeist zu Finanzen und dem Schielen nach den eigenen Vorteilen, der diese Region blockiert.»

Marco Kaufmann, Präsident von «Traktandum 1».

Marco Kaufmann, Präsident von «Traktandum 1».

BAD

Es gehe hier um eine starke Region Baden-Wettingen im Konzert der Regionen in der Schweiz. Natürlich sei der Zusammenschluss Fusion Baden-Turgi nicht die Lösung dafür. Aber er sei ein Zeichen für einen zukunftsweisenden Weg, dem sich hoffentlich weitere Gemeinden anschliessen würden. Und weiter: «Damit endlich Regionalpolitik aus einer Hand gemacht werden kann und die Divergenzen nicht hinter den Türen von Baden Regio ohne demokratische Mitsprache ausgetragen werden.»

Kritiker brachten vor, Baden und Turgi seien nicht natürlich verbunden. Darauf antwortet Traktandum 1, dass Baden mit dem Zusammenschluss mit Dättwil und Rütihof vor 60 Jahren eine Erfolgsgeschichte vorweisen könne. «Die Beispiele von Aarau-Rohr und Brugg-Umiken in den letzten Jahren zeigen, dass dies auch heute noch ein erfolgversprechendes Rezept ist.»

Der Verein Traktandum 1 wurde 2014 mit dem Ziel gegründet, den Zusammenhalt in der Region Baden-Wettingen zu stärken. Gemeindezusammenschlüsse seien ein Mittel für eine stärkere Region. «In diesem Sinn befürwortet Traktandum 1 die Fusion von Baden und Turgi.»

Am 13. Juni stimmen Turgi und Baden darüber ab, ob ein Fusionsvertrag ausgearbeitet werden soll. Bei einem Ja wird der definitive Entscheid über einen Zusammenschluss im Frühling 2023 bei einem weiteren Urnengang fallen. (pz)