Sein breitkrempiger Hut und seine farbigen Foulards waren sein Markenzeichen und machten ihn seit Jahren zu einem Stadtoriginal. Im Alter von 84 Jahren verstarb Attila Herendi am Montag.
Noch vor wenigen Tagen war er in der Stadt Baden zu sehen – so etwa am offiziellen Informationsabend über die Bäder-Baustelle vor knapp zwei Wochen. Nun ist Attila Herendi am Montag im Alter von 84 Jahren gestorben. Sein breitkrempiger Hut und seine farbigen Foulards waren sein Markenzeichen und machten ihn seit Jahren zu einem Stadtoriginal.
1957 emigrierte der gebürtige Ungar als Flüchtling in die Schweiz. Er bezeichnete sich selbst als «Wirtschaftsflüchtling». Der Architekt fand in Baden Aufnahme, wo er heiratete und Vater zweier Töchter wurde. Bis 1990 arbeitete Herendi als Architekt, danach widmete er sich voll und ganz der Malerei. So malte er etwa Bühnenbilder für das «Forum Claque».
Der «geborene Ungar, sozialistische Realist oder realistische Sozialist», als den er sich jeweils bezeichnete, suchte immer Menschen mit Herz, um diese mit seiner unnachahmlichen Authentizität zu porträtieren. Seine berührend nahen Porträts von Annarosa Giacomelli, einst Partisanin, dann Emigrantin und Wirtin im Restaurant Kreuzliberg, und daneben von Franca Donelli, der legendären Serviertochter (die Gemälde hängen derzeit im Stadthaus), sind Beweise dieser Kunst, wie Attila Herendi seine Mitmenschen zu erspüren vermochte. Ein ausführlicher Nachruf folgt demnächst.