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Fast wäre Hieronymus Füdlibürger der Strafe für seine multiplen Vergehen entgangen. Doch dann kam es in Baden zu gewaltigen Unruhen und jetzt ist plötzlich ein Video von der Urteilsvollstreckung aufgetaucht.
Nichts, was seit Corona nicht auch online geht. Und so fand der alljährliche Prozess gegen Hieronymus Füdlibürger per Zoom-Meeting statt. Als erster Digital-Prozess der Schweiz.
«Die Beweislast war noch nie zuvor so erdrückend», steht es in der Badener Fasnachtszeitung geschrieben. Nicht nur gebe es Beweise für sodomitische Handlungen Füdlibürgers mit einer gewissen «Kuh Änen» (auch «QAnon») sowie für mehrfache Verletzung der Corona-Regeln, der Angeklagte soll auch den Blitzer an der Gstühlkreuzung sabotiert haben.
Laut der Verteidigerin soll Hieronymus Füdlibürger lediglich «einige Male auf der Kuh Änen ausgeritten» sein, in der Sache mit dem Blitzer allerdings sei ihr Mandant geständig. Er habe auf eine Rotlichtbusse «zu impulsiv reagiert und den Apparat beschädigt».
Die Anklage blieb dabei. Durch seine «Viren- und Mutationstätigkeit» habe Hieronymus Füdlibürger «dem Allgemeinwohl, insbesondere dem närrischen, nachhaltig Schaden zugefügt», heisst es im Schlussplädoyer. Zu einen Schuldspruch kam es aber gar nicht erst: Vorher mussten alle Geschworenen in Quarantäne. Der Füdlibürger kam in Verwahrungshaft.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Das Volk forderte die Vollstreckung des Urteils: Tod durch Verbrennung. Es kam zu Unruhen in Baden, ein wütender Mob stürmte gemäss der Badener Fasnachtszeitung gar den Tagsatzungssaal. Die Behörden mussten nachgeben und führten den Verurteilten seiner Strafe zu.
Jetzt ist ein Video davon aufgetaucht. Urheber dieses Videos ist angeblich Brödliritter und Fasnachtschef Mathias Erdin. Er habe dieses «in stundenlanger Arbeit» und in Eigenregie umgesetzt, sagt Brödlimeister Niklaus Merker gegenüber dem «Badener Tagblatt». Und das so schnell, dass es bereits vor dem Schmutzigen Donnerstag online ging. Erdin selbst dankt im Abspann lediglich den grosszügigen Spendern der geliehenen Schauspieler, ohne diese das Video wohl nicht zustande gekommen wäre.
Die Badener Fasnächtler freut es offenbar. Vor allem in den sozialen Medien gab es laut Niklaus Merker zahlreiche positive Reaktionen.